Veganer Lachs von Vivera: Der vegane Fisch im Geschmacks-Test

Viveras Veganer Lachs macht in der Pfanne auf jeden Fall visuell einiges her. Unser Test zeigt, ob der Geschmack dabei auch mithalten kann.


So unglaublich lecker er auch ist: Lachs ist das Nachhaltigkeits-Schwein unter den Speisefischen. Viveras “Veganer Lachs” könnte hierfür zumindest eine mögliche Alternative anbieten.

Vivera Veganer Lachs: Sieht auf dem Bild schon mal ganz gut aus
Vivera Veganer Lachs: Sieht auf dem Bild schon mal ganz gut aus

Natürlich ist veganer Fisch immer eine delikate Sache, denn er ist – gemessen an der allgemeinen Produktvielfalt – leider total unterrepräsentiert. Und damit fehlt es ein wenig an Vielfalt und Wettbewerb.

Nährwerte & Zutaten: Das ist im veganen Lachs drin

Den größten Teil machen beim Vivera-Lachs Wasser und Seitan (Weizeneiweiß) aus. Die restlichen 25% entfallen auf Öle, Erbsenprotein, Essig, Aromen, Fasern, Verdickungsmittel, Stabisilatoren, Salz, Farb- und Konservierungsstoffe und Vitamin B12.

Wie viel das Ergebnis in puncto Nährstoffe mit echtem Fisch gemein hat, sieht man, wenn wir einen Blick in die Nährwerttabelle werfen.

Tatsächlich ist nicht nur der Brennwert ziemlich nah dran. Auch beim Fettgehalt (und den Fettsäuren) sieht die Verteilung sehr gut aus:

 Nährwerte des veganen Lachs (Quelle: Vivera)
Nährwerte des veganen Lachs (Quelle: Vivera)

Selbst beim Proteingehalt (siehe Eiweiß) kann der vegane Lachs gut mithalten. Einzig die Kohlenhydrate müssten jetzt nicht unbedingt bei 7% liegen. Aber das ist noch im Toleranzbereich.

Bei den Nährwerten gibt’s daher grünes Licht und gute Punkte.

🌿 Nährwerte: 4,5/5 Punkte

Veganer Lachs: Wie schmeckt der “Fisch” von Vivera?

Veganer Fisch ist für mich zu einem großen Teil eine Konsistenzfrage. Schließlich hat gerade Lachs diese großen Lamellen, die sich bei einem gut gegarten Filet nahezu mühelos mit der Gabel auseinander drücken lassen.

Viveras veganer Lachs kommt da zwar nicht 100% heran, allerdings ist die Textur schon bemerkenswert gut. Wie das Foto zeigt: So sieht normaler Lachs aus, der etwas zu lange in der Pfanne oder dem Ofen gelegen hat. Das ist doch schon mal nicht übel!

Man sieht Lamellen: Der vegane Lachs im Anschnitt
Man sieht Lamellen: Der vegane Lachs im Anschnitt

Darüber hinaus machen die Filets im gebratenen Zustand einen guten Eindruck und sehen wirklich appetitlich aus (sogar ziemlich genau wie das Bild auf der Verpackung!).

Trotzdem ist da natürlich Luft nach oben. Der vegane Lachs ist nicht so saftig wie echter Fisch und auch das Mundgefühl ist nicht so fein und rund.

Insgesamt sage ich aber: An der Konsistenz scheitert es bei dem Vivera-Produkt nicht. Die macht durchaus Lust auf mehr. Daher sind die Punkte mehr als verdient.

🧱 Textur: 3,8/5 Punkte

Nicht so klar sieht es beim Geschmack aus. Denn so vielversprechend die Filets auch aussehen, das dominierende Aroma ist: Weizen.

Eine leichte Note von Fisch lässt sich am Rande erschmecken, aber das reicht nicht aus, um glaubhaft als veganer Lachs durchzugehen.

Der Look ist super, der Geschmack braucht ein wenig Hilfe
Der Look ist super, der Geschmack braucht ein wenig Hilfe

Mit starken Aromen kombiniert – in unserem Fall eine bombige, mit allen Wassern gewaschene Remoulade – kam bei mir jedoch immerhin die Lust nach mehr auf. Nur ganz im Naturzustand würde ich den veganen Fisch nicht empfehlen.

Ergo: In Sachen Geschmack gibt’s direkt aus der Verpackung heraus nicht viel zu holen. Wer das Genusserlebnis sich, muss die Extrameile gehen.

🍽️ Geschmack: 2/5 Punkte

Der Preis-Check: Ist “Veganer Lachs” von Vivera ein guter Deal?

Für ca. 3,99€ gibt’s pro Packung (200g) zwei vegane Lachsfilets. Der 100g-Preis liegt also bei flockigen 1,99€. Gar nicht mal so schlecht für die Kopie eines Premium-Produkts!

Zum Vergleich: Echter Lachs ist alles andere als günstig und kostet in der Regel zwischen 2,00€ (Discounter) und 4,00€ (Bio-Qualität) pro 100g.

Beispielpreis für den veganen Lachs von Vivera (Quelle: Elbfood)
Beispielpreis für den veganen Lachs von Vivera (Quelle: Elbfood)

Für den Preis kann man Vivera’s veganen Lachs durchaus mal einsacken. Und wem das Tierwohl eine Herzensangelegenheit ist, spart gegenüber der Bio-Variante sogar ein paar Euros.

Wenn ich nicht das Gefühl hätte, für den Geschmack selbst sorgen zu müssen, wäre hier noch der ein oder andere Punkt mehr drin gewesen. So bleibt es allerdings beim soliden Mittelfeld.

💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 3/5 Punkte

Mehr Geschmack: Drei Ideen, was man aus diesem Lachs machen könnte

Dieser vegane Lachs stellt mich mal wieder vor ein Problem, das ich bei veganen Ersatzprodukten häufiger habe:

Großes Potenzial, aber eine Menge Ausbesserungsbedarf.

Auch für unsere Fisch-Kopie gibt es Hoffnung. Hier mal drei fixe Ideen, mit denen die Lachsfilets garantiert besser schmecken, als in dem Rezept auf der Verpackung:

Veganer Lachs von Vivera: In der Pfanne können sich die Filets durchaus sehen lassen
Veganer Lachs von Vivera: In der Pfanne können sich die Filets durchaus sehen lassen
  • Vegane Fish and Chips: Den veganen Lachs in Stückchen schneiden, ggf. vorher noch mit etwas Nori-Pulver versehen, dann in einen schönen Bierteig versenken und ausfritieren. Gibt gewiss einen guten Biss und täuscht über den Geschmack hinweg.
  • Veganer Teriyaki-Lachs: Ausreichend Teriyaki-Sauce in den Lachs einmassieren und diesen für ein paar Stunden oder über Nacht marinieren lassen. Dann im Ofen “backen” und mit Reis und Wok-Gemüse genießen. Wahlweise auch als Bowl mit Edamame.
  • Gebraten mit starker Remoulade: Das war mein erster Weg für diesen Test. Eine Remoulade aus veganer Mayo, Zwiebeln, Gewürzgurken, Dill, Senf, Salz und Zitrone anrühren. Nur nicht schüchtern würzen und den gebratenen Lachs darin beim Essen verschwenderisch dippen.

Selbstverständlich freue ich mich immer über weitere Ideen in den Kommentaren!

Fazit: Mit ordentlich Würze tatsächlich genießbar

Auf der positiven Seite verbuche ich, dass der vegane Lachs von Vivera deutlich besser als beispielsweise die Veganen Lachs-Filets von Green Legend ist.

Ein wenig fühlt sich das Produkt aber doch wie eine DIY-Veranstaltung an, denn ohne Eigeninitiative wird man besonders Nicht-Veganer kaum vom Geschmack des veganen Fischs überzeugen können (da lobe ich mir den veganen Thunfisch von Garden Gourmet).

Trotzdem bin ich in der Hinsicht zufrieden, dass ich das Gefühl habe, hier mit wenigen Eingriffen eine brauchbare Hauptzutat zaubern zu können. Für diesen Zweck ist die Gesamtpunktzahl absolut respektabel und ich würde auch in Erwägung ziehen, den veganen Lachs noch einmal zu kaufen.

🎯 Gesamtnote: 3,14/5 Punkte

2 Kommentare

  1. Hallo Fred! Danke für diesen Test und die kritische Bewertung. ich ernähre mich weder vegan noch vegetarisch, probiere aber immer gerne nachhaltige, fleischlose Alternativen aus. Leider sind die aber auch oft recht teuer und von daher bin ich froh, wenn ich vorab schon weiß, ob es das wert ist, wenn ich es kaufe oder ob ich mir das Geld lieber sparen und stattdessen einfach ein Sellerieschnitzel machen sollte. Von Garden Gourmet hab ich selbst schon Sachen probiert und war angenehm überrascht aber das gehört halt leider zu Nestlé der Konzert ist ja auch das Nachhaltigkeits-Schwein schlechthin. Ich bin jetzt gar nicht so der (Räucher)lachsfan aber ich liebe frischen Fisch vom Grill und Meeresfrüchte. Dass es dafür geschmacklich gleichwertige vegane Produkte geben wird, ist für mich schwer vorstellbar. Ich kann aber zumindest den vegetarischen (und ich glaube sogar veganen) Kaviarersatz von Stührk sehr empfehlen. Die Konsistenz (knackige Körnchen) kommt leider nicht ganz ans Original heran aber der Geschmack ist super (sofern man Kaviar mag). Ich hatte mir den jetzt über die Feiertage geleistet. Preislich auch günstiger als der gute alte Seehasenrogen. Ich freue mich auf weitere Tests von dir.

    • Vielen Dank für den lieben Kommentar! Ich freue mich immer sehr darüber, wenn die Tests für jemanden hilfreich sind!

      Mit Garden Gourmet bist du nicht allein, leider gehören sehr viele vegane Supermarktprodukte zu größeren Firmen. Da kommt man mittlerweile nur noch sehr schwierig drumherum.

      Der Kaviar ist auf jeden Fall vorgemerkt. Ich werde mal schauen, wo ich den am besten herbekomme.

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