Schmeckt veganer Bacon? Billie Green verspricht ein fleischiges und krosses Ergebnis. Wir haben den Bacon direkt mal zum Frühstück in die Pfanne gehauen!
Veganer Bacon ist eines der veganen Produkte aus der Kategorie „Oft versucht und nie erreicht“. Doch das könnte sich jetzt ändern! Wenn die Scheiben von Billie Green so gut schmecken, wie die Verpackung vermuten lässt, dann wäre das ein Meilenstein.

Bacon ist ja immer mal wieder polarisierender Gegenstand zwischen Veganern und Fleischessern. Und als ich die Dinger auspackte, musste ich sofort an diese Szene aus „Modern Family“ denken:
Bevor es direkt an den Geschmackstest geht, schauen wir erstmal, was eigentlich in dem veganen Schinken drin ist.
Zutaten-Check: Woraus besteht der vegane Bacon?
Die Basis für den veganen Bacon besteht aus Seitan und Wasser. Dazu gesellen sich (vereinfacht gesagt) Knoblauch, Zitronensaft, Öl, Zucker, Salz, Tomatenmark, Aroma, Erbsenmehl, Färbemittel, Zitrusfaser und Rauch.
Alles an sich soweit erstmal unauffällig, wer allerdings glutenunverträglich ist, muss bei diesem Produkt (wie auch bei vielen anderen Fleischalternativen) aufpassen.
Bacon gehört an sich bekanntermaßen nicht zu den gesündesten Lebensmitteln. Auf der Verpackung wirbt Billie Green mit einem „hohen Proteingehalt“. Kann die vegane Variante vielleicht nährstoffmäßig sogar besser sein?

Tatsächlich hat sie nur ein Fünftel des Fettanteils bei der dreifachen Eiweißmenge. Das kann sich durchaus sehen lassen!
Verglichen mit echtem Bacon ist die vegane Alternative von Billie Green was die Nährwerte angeht also ein echter Hingucker. Dafür gibt’s von mir auch verdient die volle Punktzahl.
🌿 Nährwerte: 5/5 Punkte
Wie schmeckt veganer Bacon von Billie Green?
In Rohform sieht der vegane Bacon schon mal gar nicht so übel aus. Ich sehe rotes „Fleisch“ und die hellen „Fetteinschlüsse“. Wem wichtig ist, dass sein Fleischersatz auch optisch möglichst nah an das Original herankommt, ist mit Billie Greens Version gut bedient.
Was für mich natürlich viel mehr zählt, sind Geschmack und Konsistenz. Die dünnen, fragilen, knusprig-krossen Scheiben sind schließlich das, was wir in Nordamerika und Europa mit Bacon verbinden (zumindest fast überall, der spanische Tocino ist beispielsweise eine Ausnahme).

Kross ist der vegane Bacon auf jeden Fall auch. Denn schon wenige Sekunden nach dem Braten in der Pfanne fängt er wieder an, auszuhärten – so sehr, dass es mir persönlich schon ein wenig viel des Guten ist.
Denn anders als herkömmlicher Schinken, verliert der vegane Bacon von Billie Green kaum an Masse in der Pfanne. Das heißt: Was in die Pfanne reingeht, kommt auch wieder raus.
Also gilt: Möglichst frisch essen! Echter Bacon kann bedenkenlos länger vorbereitet und warm gehalten werden. Das ist hier nicht möglich. Wer für mehrere Personen brät, sollte sich ranhalten.
Alles in allem hat der vegane Bacon aber einen ganz guten Biss würde strukturell durchaus als eine Schinkenalternative (ich sage mal bewusst nicht Bacon) durchgehen.
Die Textur ist nicht schlecht, einige Abzüge gibt es dennoch, denn da ist durchaus noch genug Luft nach oben.
🧱 Textur: 3/5 Punkte
Der zweite Punkt ist natürlich der Geschmack. Bacon hat dieses salzig, geräucherte Fettig-Vollmundige, das einen immer wieder zugreifen lässt. Auch Billie Green schaffen es, in ihrem veganen Bacon einiges davon zu transportieren.

Interessanterweise ist das Aroma deutlich intensiver, wenn man ihn direkt aus der Verpackung nimmt. Beim Anbraten in der Pfanne hatte ich das Gefühl, dass zumindest der rauchige Charakter spürbar nachlässt.
Trotzdem schmeckt der Bacon insgesamt nicht schlecht. Er hat nur ein deutliches Manko: Der Geschmack hat nicht das gleiche Level an Befriedigung.
Es ist ein objektiv gut gemachtes veganes Produkt. Aber schon nach 2-3 Scheiben habe ich kein echtes Bedürfnis mehr, nochmal zuzugreifen. Es fehlt ein wenig der goldene Schnitt aus Aroma, Salz und Konsistenz.
Daher in dieser Kategorie eine Punktzahl mit Abstrichen, auch wenn es eine gute Alternative ist.
🍽️ Geschmack: 3/5 Punkte
Preis-Check: Lohnt sich der vegane Bacon von Billie Green?
Für die Packung veganer Bacon werden derzeit 1,99€ fällig. Das sind 2,21€ pro 100g. Dafür gibt es acht (vielleicht auch neun) Scheiben.
Zum Vergleich: Normaler Bacon kostet zwischen 1,30€ (Discounter) und 2,60€ (Bio-Qualität) auf 100g. Das ist natürlich eine gewaltige Preisspanne, in der sich Billie Green mit seinem Produkt bewegt.

Ob man das jetzt besonders fair oder teuer findet, ist vermutlich Ansichtssache. Denn in diesem Fall ist mehr denn je entscheidend, ob man sonst für gewöhnlich Bio kauft oder nicht.
Für mich persönlich ist der Deal aber absolut in Ordnung und einer der seltenen Fälle, in denen eine vegane Alternative im normalen Spektrum zwischen Discounter und Bio liegt. Da ich außerdem nicht allzu regelmäßig Bacon benötige, bin ich in diesem Fall bereit, den Aufpreis zu zahlen.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 4/5 Punkte
Wie man den veganen Bacon am besten zubereitet
Wie schon oben beschrieben, sollte man beim Brutzeln des Produkts ein wenig Vorsicht walten lassen. Im Gegensatz zur Fleischvariante handelt es sich hier nicht gerade um einen Selbstläufer.
Ich würde empfehlen, sich ein wenig vom eigenen Gefühl und weniger von den Packungsanweisung leiten zu lassen, da jede Pfanne und jeder Herd unterschiedlich sind.
Denn wichtig ist hier: Der vegane Bacon sollte möglichst dann aus der Pfanne genommen werden, wenn er am weichsten ist, aber dennoch nach dem Runterkühlen ein wenig knusprig wird.

Daher: Bevor ihr erwartungsschwanger den ganzen Packungsinhalt in die Pfanne haut, würde ich empfehlen, vorher ein oder zwei Testläufe zu machen. Wenn die gewünschte Konsistenz erreicht ist, kann der Rest folgen.
Ich habe den veganen Bacon dazu beim Braten ständig mit meiner Zange inspiziert und dann zu unterschiedlichen Zeiten herausgenommen. Das Gute ist: man kann durchaus abbeißen und den Streifen wieder in die Pfanne werfen.
Fazit: Ein veganes Produkt, das zum Experimentieren einlädt
Ob Billie Greens veganer Bacon jetzt mein Früstücksprodukt Nummer 1 wird, sei mal dahingestellt. Allerdings geht es für mich gut als veganer Schinken zum Braten durch, den ich sicherlich auch mal in anderen Kombinationen verwenden würde.
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Die umwickelten Bohnen auf der Verpackung halte ich beispielsweise für sehr realistisch und auch auf einem Burger könnten die Scheiben gut funktionieren. Da werden in nächster Zeit noch ein paar Tests fällig.
Dafür dass es sich um eine der kontroversesten Fleisch-Alternativen handelt, hat sich das Produkt gut geschlagen und die Gesamtpunkte gehen dementsprechend in Ordnung.
🎯 Gesamtnote: 3,5/5 Punkte
Der bacon ist absolut ungenießbar… bisher das schlechteste vegie Produkt das ich gegessen habe