Von Billie Green gibt’s nach dem veganen Bacon jetzt auch “Vegane Schinkenwürfel”. Wir haben den veganen Speck auf sein Aroma getestet.
Für Fans von Flammkuchen und Bratkartoffeln gibt’s von Billie Green jetzt vegane Schinkenwürfel im handlich portionierbaren Abreißpaket.
Obwohl ich in meiner Küche nicht gerade Hardcore-Nutzer von vorgewürfeltem Schinken bin, gibt es schon ein paar Gerichte, wo sich diese kleine Abkürzung durchaus anbietet. Außerdem soll es ja Menschen geben, die ungern darauf verzichten mögen.
Also: Wie immer ab in die Pfanne damit!
Inhalte & Nährwerte: Was ist in den Schinkenwürfeln drin?
Die hauptsächliche Basis für die veganen Schinkenwürfel ist Weizengluten (aka Seitan). Dazu kommen Wasser, Knoblauch, Zucker, Zitronensaft, Tomatenmark, Färbemittel, Salz, Erbsenmehl, Aroma, Zitronenfaser und Rauch.
Die Zutaten sind damit (wenig überraschend) fast identisch zum Schwesterprodukt (veganer Bacon von Billie Green).
Abgesehen vom Brennwert haben die veganen Schinkenwürfel allerdings – positiv wie negativ – wenig mit dem Fleischoriginal gemeint:
Sehr gut gefällt mir, dass der vegane Speck mit viel weniger Fett auskommt und gleichzeitig mit 36% unwahrscheinlich viel Protein liefert. Andererseits bestehen sie zu 10% aus Kohlenhydraten, wovon die Hälfte auf Zucker entfällt.
🌿 Nährwerte: 3,5/5 Punkte
Wie schmecken die veganen Schinkenwürfel von Billie Green?
So in Rohform sehen die veganen Schinkenwürfel tatsächlich schon mal täuschend echt aus. Und tatsächlich wird die Konsistenz durch das Braten nochmal deutlich besser. Sie entwickeln dann ein wenig mehr Widerstand.
Was den Biss angeht gibt es nichts zu meckern. Unabhängig vom Geschmack – dazu gleich mehr – ist der vegane Schinken elastisch genug, um glaubwürdig rüber zu kommen.
Einzig der Schmelz ist nicht ganz der gleiche wie bei echtem Schinkenspeck, es hier kein Fett gibt, das beim Braten nach und nach ausgelassen wird.
Dennoch: Würde ich die veganen Schinkenwürfel in einem Gericht vorfinden, würde ich deren Echtheit bestimmt nicht auf Basis ihrer Textur anzweifeln.
Daher gibt’s an der Konsistenz nicht viel zu meckern und die Punkte im oberen Spektrum sind mehr als verdient.
🧱 Textur: 4,5/5 Punkte
Bevor die Schinkenwürfel die Reise in die Pfanne antraten, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, diese erstmal einfach so zu probieren. Im Rohzustand schmecken die Stückchen allerdings (bis auf den Rauch) eher wenig nach Schinken, sondern fast ein wenig süß.
Das verbessert sich beim Braten allerdings, da ein Teil des Geschmacks dabei verfliegt und Röstaromen hinzukommen. Was ich als angenehm empfinde, ist der Geruch des vorher erwähnten Rauchs. Dieser gibt dem Essen viel vom vertrauten Schinken-Flair.
Trotzdem würde ich – aufgrund des Eigenaromas – nicht gerade eine ganze Portion im Alleingang verschlingen. Ein gutes Durchmischen mit dem Rest des gekochten Gerichts ist empfehlenswert.
Grundsätzlich geht Billie Green hier also in die richtige Richtung, auch wenn ich fairerweise sagen muss, dass der vegane Schinken nicht ganz so “befriedigend” wie das Fleischprodukt ist. Das sollte man beim Kochen im Hinterkopf behalten, denn die Schinkenwürfel haben keinen Geschmack, den sie großzügig abgeben.
Wichtig ist, dass die vegane Alternative das Gericht aufwertet. Und das ist definitiv der Fall.
🍽️ Geschmack: 3/5 Punkte
So sieht’s bei den Schinkenwürfeln in Sachen Preis & Leistung aus
Den Dreierpack vegane Schinkenwürfel mit jeweils 30g pro Fach gibt’s für 1,99€. Das entspricht ca. 2,21€ pro 100g.
Im Vergleich: Konventionelle Schinkenwürfel kosten auf 100g beim Discounter ca. 1€ und in Bio-Qualität etwa 2,40̉€. Damit spielt Billie Green in der oberen Preisliga.
Für ein derartiges Produkt ist das schon ne ordentliche Ansage. Ohne die Leistung herunterzuspielen ist das schon ein stattlicher Obolus, der hier für geräucherte Seitanwürfel aufgerufen wird.
Gleichzeitig sind diese Schinkenerzeugnisse auch an der Fleischtheke immer Convenience-Produkte. Als Kunde zahlt man für die eigene Faulheit, das Stück Schinken nicht selbst würfeln zu müssen.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 3/5 Punkte
Ein paar Hinweise zur Zubereitung der veganen Schinkenwürfel
Wie oben erwähnt, haben die veganen Schinkenwürfel von Billie Green durchaus ihr Eigenaroma. Trotzdem paaren sich diese gute mit bekannten Aromen. Beispielsweise funktionieren Knoblauch und / oder Zwiebel sehr gut.
Außerdem würde ich empfehlen, sich beim Anbraten an die Packungsanweisungen zu halten. Die empfohlenen 2-3 Minuten reichen bei mittlerer Hitze in der Pfanne auf jeden Fall gut aus.
Andererseits riskiert man (wie auch beim veganen Bacon) sehr harte Würfel, da sich diese – im Gegensatz zu echtem Schinken – nicht gut zum langen Auslassen eignen.
Daher: Heiße Pfanne, short and sweet.
Perfekt für faule Momente mit Flammkuchen und Bratkartoffeln
Diese Schinkenwürfel sind natürlich das perfekte Nebenprodukt wenn man, wie Billie Green, an einem veganen Bacon arbeitet. Insofern drängt es sich förmlich auf, dieses separat in den Umlauf zu bringen.
Für mich rangiert es in der Kategorie “Produkte zum Abkürzen in der Küche”, da man Schinkenwürfel schon eher selten in großen Mengen verbraucht. Meistens runden sie ein Gericht ab, oder landen irgendwo drauf als Topping.
Und wenn für diese Anwendungsfälle ein Tier weniger sterben muss, weil es auch mit der veganen Alternative geht, dann ist das nur gut und richtig.
Daher haut die Gesamtnote für mich hin, auch wenn sich der Bedarf für mich persönlich eher in Grenzen halten wird.
🎯 Gesamtnote: 3,4/5 Punkte