Viveras vegane Fischstäbchen sind ein bisschen dünner als andere Vertreter ihrer Art. Wie gut schmeckt die Fischalternative aus dem Kühlregal?
Der unbändige Appetit auf Fischstäbchen hat mir diesmal die veganen „knusprigen Stäbchen“ von Vivera in den Einkaufskorb gespült. Da eben jener Produktname ungefähr genauso sperrig und uninspiriert wie mein eigener Schreibstil ist, war das nahezu Liebe auf den ersten Blick.

Außerdem kann man mit großzügig panierten Stückchen, die nach Fisch schmecken, eigentlich nichts falsch machen. Ob mit fünf oder fünfunddreißig – Fischstäbchen sind immer gut.
Also ab in die Pfanne damit!
Zutaten & Nährwerte: Woraus sind die veganen Knusperstäbchen gemacht?
Bei der Fisch-Alternative setzt Vivera auf Weizen, das in Form von Seitan, Mehl und Fasern zusammen mit der Panierung den Großteil der Masse ausmacht. Außerdem sind (vereinfacht) enthalten: Öle, Wasser, Essig, Verdicker, Aromen, Salz, Kartoffelfasern, Zucker, Maisstärke, Kräuter, Gewürze, Konservierungsstoff, Zwiebel, Knoblauch und Vitamin B12.
Ich sehe: Es handelt sich bei diesen veganen Fischstäbchen nicht gerade um ein einfaches Produkt. Aber wie sieht’s bei den Nährwerten aus?
Durch den hohen Weizengehalt kommt der vegane Fisch natürlich auf ein beachtliches Maß an Kohlenhydraten:

Der zusätzliche Fettgehalt beschert dann einen Brennwert, der insgesamt am oberen Ende der zumutbaren Skala kratzt.
Positiv ist allerdings zu erwähnen, dass der Proteingehalt mit echten Fischstäbchen durchaus konkurrieren kann. Außerdem ist Vitamin B12 zugesetzt, das sonst bei veganer Ernährung nicht immer leicht aufzunehmen ist.
🌿 Nährwerte: 3,8/5 Punkte
Wie schmecken die veganen Fischstäbchen von Vivera?
Beim Herausnehmen aus der Verpackung fällt zunächst auf, dass die veganen Fischstäbchen von Vivera recht dünn sind und sich flacher anfühlen als herkömmliche Vertreter ihrer Art.
Das hat insofern Auswirkungen auf das Mundgefühl, weil die Panierung so deutlich mehr zum Tragen kommt. Ob man das mag oder nicht ist eher Geschmacksfrage, aber es macht sich beim Kauen bemerkbar.

Wo wir schon vom Biss reden: Viveras vegane Stäbchen liegen eher auf der kompakten Seite und sind nicht so „fluffig“ wie normale Fischstäbchen. Da fehlt zur Konsistenz von Fisch noch ein ganzes Eckchen.
Darüber hinaus gibt es in Sachen Textur aber nicht viel auszusetzen. In der Pfanne angebraten sind sie herrlich knusprig und bleiben vorbildlich in Form (kein Abfallen der Knusperhülle).
🧱 Textur: 3/5 Punkte
Geschmacklich muss man unterscheiden zwischen: „Schmeckt gut“ und „Schmeckt nach Fischstäbchen“ Das Produkt von Vivera schmeckt mit einer guten Remoulade und etwas Zitrone auf jeden Fall – für sich genommen – sehr gut.
Allerdings muss man auch klar sagen, dass das Hauptaroma vorwiegend aus der Panierung und dem enthaltenen Seitan kommt. Einen Fischgeschmack suche ich eher vergeblich.

Vielleicht gehört das auch zum Konzept von Vivera, schließlich gibt es viele Menschen, die auf genau dieses Aroma am liebsten verzichten würden.
Für meine Begriffe hätte sich das Testlabor gern noch ein wenig experimentierfreudiger mit Nori oder anderen Algen zeigen können.
Aber Schwamm drüber: Essbar sind sie.
🍽️ Geschmack: 3,5/5 Punkte
Preis-Check: Ist der vegane Fisch von Vivera sein Geld wert?
Für die Packung „vegane knusprige Stäbchen“ (Inhalt: 8 Stück) bezahlt man 2,99€. Das entspricht einem 100g-Preis von 1,42€.
Zum Vergleich: Konventionelle Fischstäbchen kosten derzeit zwischen 0,60€ (Discounter) und 0,90€ (zertifizierter Fischfang) pro 100g. Damit liegt Viveras Fisch-Alternative mitunter beim doppelten Preis.

Natürlich ist es schwierig mit einem Produkt zu konkurrieren, das ohnehin schon als sehr billig gilt. Trotzdem würde ich mir für den Preis ein wenig mehr erhoffen. Aber wer weiß, vielleicht liegt das auch an der kleinen Packungsgröße.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 2,5/5 Punkte
Ein kleiner Zubereitungshinweis aus der Küche…
Klar, Fischstäbchen braten kann ja irgendwie jeder. Und dass diese in der Pfanne tendenziell besser werden als im Ofen, hat sich sich auch schon herum gesprochen.
Aber während sich echte Fischstäbchen durch ihre Geschmacks-Kombination quasi schon von allein wegsnacken, empfehle ich, bei der veganen Variante ein wenig in die Trickkiste zu greifen, um sie genauso unwiderstehlich zu machen.

Der beste Weg ist eine hausgemachte Remoulade oder Tatar-Sauce. Die Melange aus Gurken, Kapern, Dill, Zwiebeln, Mayo und Zitrus ist einfach Gold wert. Alles, was dort reingedipt wird, schmeckt sofort um Welten besser.
Empfehlenswert ist außerdem ein frischer Salat. Da der Weizengeschmack von Seitan bei diesen Produkten durchaus dumpf sein kann, bringt dieser die nötige Frische an’s Gericht. Ein einfaches Öl-Essig-Dressing ist völlig ausreichend.
Fazit: Kann man gut essen, aber es gibt bessere Alternativen
Also schlecht gegessen habe ich mit den veganen Fischstäbchen von Vivera nicht. Die Fisch-Alternative tut, was sie soll und passt gut als schnelles Comfort-Food aus der Pfanne.
Dennoch muss man auch klar sagen, dass es hier durchaus bessere Alternativen gibt. Was die Konsistenz und den Geschmack angeht, ist bei dem Preis-Punkt noch Luft nach oben. Besser sind zum Beispiel die veganen Fish Fingers von Vantastic Foods, die hier auch schon getestet wurden.
Mit ihren Ecken und Kanten gehen die Stäbchen für mich aber dennoch durch, da sich die Schwächen mit den richtigen Zutaten ausgleichen lassen, um genussvoll zuschlagen zu können. Daher passt die rechnerische Gesamtnote gut zu meiner Erfahrung.
🎯 Gesamtnote: 3,16/5 Punkte