Der “Violife Pizza Mix” soll die Aromen von Gouda, Cheddar & Mozzarella vereinen. Der Test zeigt, wie gut das überbackene Produkt schmeckt!
Guter veganer Käse ist schwierig zu finden. Nicht anders verhält es sich ergo auch mit Reibekäse-Alternativen. Da ich diese Woche mal wieder etwas überbacken wollte, habe ich bei der Gelegenheit den Pizza Mix von Violife getestet.
Dieser verspricht sogar “Mozzarella, Gouda & Cheddar Geschmack”. So viel Superlativ brauche ich selbst gar nicht — mir reicht es schon, wenn ein veganer Käse in einem einzigen Geschmack wirklich solide abschneidet.
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Zutaten & Nährwerte: Woraus ist der Pizza Mix gemacht?
Die Basis für den veganen Reibekäse besteht aus Wasser, Kokosöl und Stärke. Dazu kommen (vereinfacht) Salz, Zucker, Calciumphosphat (als Trenner), Linsenprotein, Aromen, Olivenextrakt, Farbstoffe und Vitamin B12.
Soweit gibt es kaum Überraschungen. Anscheinend hat Violife aber das Rezept im Vergleich zu seinem veganen Mozzarella-Streukäse angepasst.
Somit landet der Pizza Mix bei etwas mehr Kohlenhydraten & Fetten und folglich einem spürbaren Plus an Kalorien.
Dass veganer Käse durch den hohen Stärkeanteil zumeist nicht wahnsinnig gesund ist, wissen wir ja mittlerweile. Trotzdem hätte ich mir zumindest ein paar mehr Proteine gewünscht.
Ich würde ihn nicht nebenher aus der Tüte snacken, aber in Maßen zum Überbacken geht er mit Abzügen in Ordnung.
🌿 Nährwerte: 3/5 Punkte
Wie schmeckt der vegane Pizza Mix von Violife?
Auch wenn es nur Farbenspielerei ist, sieht der Violife Pizza Mix durch die Mischung unterschiedlicher Orangetöne optisch recht ansprechend aus. Dieser nette Trick gibt dem veganen Käse durchaus ein kleines Appetitlichkeits-Upgrade.
Beim Überbacken kommt eine passable Käsedecke zustande, allerdings muss man es dazu auch richtig machen (dazu erfahrt ihr nochmal mehr weiter unten im Artikel).
Positiv finde ich, dass der Pizza Mix eine leichte Elastizität hat — soll heißen: man kann ihn etwas ziehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass der vegane Käse Fäden zieht. Dafür reicht’s dann leider doch nicht.
Was ich ebenfalls gut finde ist, dass man zumindest beim ersten Hineinbeißen tatsächlich etwas von einem befriedigenden Käsegefühl verspürt. Leider weicht das dann später dem üblichen Manko veganen Reibekäses: Hinten raus wird’s etwas schmierig.
Davon kann sich leider auch der Violife Pizza Mix nicht frei machen. Hierfür gibt’s Abzüge bei der Textur.
🧱 Textur: 3,5/5 Punkte
Neben der Konsistenz müssen wir natürlich noch einen Blick auf den Geschmack werfen. Dieser ist durchaus in Ordnung, in der Kategorie “Reibekäse” sind auch die meisten preiswerten konventionellen Produkte keine Aromabomben.
Vom Geruch her hat der Violife Pizza Mix durchaus käsige Noten, aber man spürt schon sehr klar den Charme von Analogkäse. Ich war persönlich nicht in der Lage den beworbenen “Mozzarella, Gouda & Cheddar Geschmack” herauszuarbeiten.
Aber der Vorteil ist: Beim Überbacken mischt sich das Aroma des Reibekäses ohnehin mit so ziemlich allem, was sich unter und um ihn herum befindet. Daher sind diese Schwächen verschmerzbar und wiegen nicht so stark wie etwa bei einem Mozzarella.
Ein wenig mehr Wumms und Umami könnte der Pizza Mix dennoch haben. Ihm fehlt, wie etlichem veganen Käse, ein wenig die Anziehungskraft, um ihn auch allein zu essen.
🍽️ Geschmack: 3/5 Punkte
Der Preis-Check: Wie teuer ist der Reibekäse von Violife?
Der 180g-Beutel mit veganem Reibekäse kostet mich in meinem Supermarkt momentan 2,99€. Auf 100g sind das für den Violife Pizza Mix etwa 1,61€.
Zum Vergleich: Konventioneller Reibekäse kostet zwischen 0,87€ (Discounter & Eigenmarken) und 1,50€ (Bio-Qualität).
Violife befindet sich damit am oberen Ende der Preisskala — übrigens auch im Hinblick auf andere vegane Reibekäseprodukte. Zumindest wurde die emotional wichtige Schwelle von 3€ pro Tüte nicht überschritten. Diese dürfte wichtig für viele Menschen sein, die verstärkt auf den Preis schauen.
Was die gebotene Qualität angeht, finde ich den Pizza Mix etwas besser als den veganen Mozzarella von Violife. Fairerweise muss ich aber aufgrund der Schwächen bei der Konsistenz ein paar Pünktchen abziehen.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 3,5/5 Punkte
Wie benutze ich den Pizza Mix so, dass er möglichst gut wird?
Das Hauptproblem ist, dass veganer Reibekäse schnell matschig wird und dann eigentlich nur zwischen den Zähnen klebt. Ich würde auf jeden Fall davon abraten, so viel Käse auf eine Pizza (oder auf irgendwas) zu machen, wie es auf der Verpackung abgebildet ist.
Die besten Chancen hat der Violife Pizza Mix, wenn er möglichst wenig Kontakt zu Flüssigkeit hat. Sprich: Je trockener die Oberfläche desto besser.
Gerade auf einer Pizza wird das natürlich schwierig, schließlich ist fast überall Tomatensauce. Daher sollt man selbige nicht zu dick verteilen. Außerdem ist es gut, wenn veganer Reibekäse möglichst trocken wird. Für eine Pizza, die idealerweise kurz bei hoher Hitze bäckt, ist das selbstredend Gift.
Es gibt daher drei gute Möglichkeiten, um aus dem Pizza Mix das Beste herauszuholen: Möglichst wenig Käse auf möglichst trockenen Stellen, die gute alte, dicke Familienblechpizza (die trocknet nicht so schnell aus) oder: Lasagne.
Als Kenner vieler veganer Pizzen habe ich mich für Letzteres entschieden. Denn wenn ihr den Käse direkt auf die letzte Nudelschicht streut (vielleicht mit etwas veganer Creme Fraiche dazwischen), dann verbindet sich alles zu einer guten Decke.
Außerdem wird euch die Lasagne kaum austrocknen. Durch diese obere “Schutzschicht” ist die Flüssigkeit gut isoliert.
Wenn Pizza euer Ding ist, gibt es bessere Optionen. Entweder nehmt ihr eher einen trockenen Ersatz, wie z.B. veganer Parmesan oder diesen kleinen Produkthack.
Fazit: Durchaus ein brauchbares Produkt, nur vielleicht nicht gerade für eine dünne, italienische Pizza
In Summe ist der Pizza Mix ein gar nicht so schlechtes Produkt aus dem Mittelfeld. Mit der richtigen Behandlung lässt sich sogar eine brauchbare Käsedecke damit zaubern. Ob eine dünne Pizza allerdings die ideale Verwendung für den veganen Reibekäse ist, würde ich vielleicht eher bezweifeln.
Generell würde ich es mir wünschen, wenn mehr vegane Alternativen ohne zusätzliches Know-How einfach verwendbar wären. Bei diesem Käse hatte ich das Gefühl, dass ich ein wenig den Sweet Spot treffen musste, um am Ende ein gutes Ergebnis auf dem Tisch zu haben.
Insgesamt landet das Produkt bei respektablen 3,25 Punkten und hat somit die Chance vielleicht nochmal den Weg in meinen Einkaufswagen zu finden.
🎯 Gesamtnote: 3,25/5 Punkte