Der Violife-Reibekäse soll tatsächlich Mozzarellageschmack haben. Wir haben den Ofen angeschmissen und gecheckt, ob dem auch wirklich so ist.
Als wäre ein guter veganer Reibekäse nicht schon schwierig genug herzustellen, wirbt Violife jetzt auch noch mit “Mozzarella Geschmack”. Als wäre eine Herausforderung an sich nicht genug.
Aber gut, man soll ja immer positiv bleiben. In dem Sinne räume ich auch diesem Reibekäse die vollen Chancen ein und heize erwartungsvoll den Ofen vor!
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Zutaten & Nährwerte: Was ist drin im Mozzarella-Ersatz?
Wie viele vegane Käse ist der Reibe-Mozzarella von Violife eine Mischung aus Wasser, Öl (in diesem Fall Kokos) und Stärke. Dazu kommen (vereinfacht) Salz, Calciumphosphat (vermutlich als Trenner), Mozzarella-Aroma, Olivenextrakt, Farbstoff und Vitamin B12.
Eben jene Mischung aus Stärke und Wasser macht veganen Käse zu einer ziemlichen Kohlenhydrat-Bombe. In diesem Fall machen diese rund 20% des Produkts aus.
Das ist in etwa der Anteil, der normalerweise auf Eiweiße entfällt. Leider kann der vegane Reibekäse mit Proteinen nicht aufwarten:
Die einzige Gemeinsamkeit, die ich zu konventionellem Käse sehe, ist der Fettgehalt. Damit enden die Parallelen allerdings. Positiv finde ich immerhin, dass das enthaltene Vitamin B12 und Calcium einige fehlende Elemente von Milchprotein ausgleichen.
Alles zusammengenommen ist die Zusammensetzung ziemlich analog (höhö) zu anderem veganen Reibekäse.
? Nährwerte: 3/5 Punkte
Wie schmeckt der vegane Reibekäse von Violife?
Einer der Gründe, warum Käse so unwahrscheinlich befriedigend schmeckt, ist die Konsistenz. Wenn ich etwas überbacke, will ich eine schöne, elastische Käsedecke haben, die sich vielleicht auch noch in Fäden auseinander ziehen lässt.
Bei veganem Käse muss man natürlich kleinere Brötchen backen, aber auf die ein oder andere Art und Weise muss sich auch der Reibemozzarella von Violife diesen Erwartungen stellen.
Die Stifte in der Tüte sehen vielversprechend aus und vorne drauf steht hoffentlich nicht umsonst: “Schmilzt perfekt!”.
Letzteres würde ich aber nicht unterschreiben. Ja, der vegane Käse schmilzt. Aber ob ich das Perfektion nennen würde, sei mal dahingestellt.
Die Konsistenz ist aber im Vergleich zu anderen Produkten akzeptabel und immerhin nicht ganz so schmierig. Jedoch bildet sich auch hier keine Elastizität. Wer sich ob des angepriesenen Schmelzes auf einen “Cheese Pull” gefreut hat, wird leider enttäuscht.
Übrigens: Auch so braun wie auf der Verpackung abgebildet wird die Käsedecke nicht. Ich habe auch versuchsweise nochmal mit dem Brenner nachgeholfen.
? Textur: 3,5/5 Punkte
Je nachdem, was genau man überbäckt, ist der Geschmack des Käses mehr oder weniger wichtig. In meinem Fall war es ein Lauch-Hack-Auflauf (in dem ich die Reste der veganen Mini-Frikadellen von Green Legend verfeuert habe..). Der hatte auch für sich schon Wumms.
Ich würde dem veganen Reibekäse keinen Mozzarella-Geschmack attestieren. Meiner Meinung nach kann man sich darauf einigen, dass das Aroma nicht störend ist.
Aber einem Vergleich mit geriebenem Mozzarella würde das Violife-Produkt vermutlich nicht standhalten.
So hohe Erwartungen hatte ich allerdings auch nicht und bin erst einmal insofern erleichtert, dass der Käse-Ersatz aromatisch nicht negativ auffällt.
Den Rest muss man dann selber mit Gewürzen reißen.
?️ Geschmack: 3/5 Punkte
Preis-Check: Wie viel kostet der Violife-Reibekäse?
Die schnittige Tüte mit 200g veganem Reibekäse kostet derzeit 2,99€. Auf 100g entspricht das ergo 1,50€. Nicht billig, aber auch nicht unerreichbar teuer.
Zum Vergleich: Klassischer Mozzarella kostet gerieben beim Discounter etwa 1,00€ und bis zu 2,00€ für Markenware für die gleiche Menge.
Ich habe schon übertriebenere Preise für veganen Käse bezahlt und im “Band” anderer veganer Produkte ist der ViolIfe-Käse fast schon vertretbar teuer.
Allerdings würde ich für Preis & Leistung nur die volle Punktzahl geben, wenn ich für jene (fast) 3€ pro Packung auch einen gleichwertigen Käse-Ersatz bekäme.
In der Realität sieht das aber doch noch ein wenig anders aus. Mit den beschriebenen Einschränkungen in Geschmack und Textur reicht’s nur für das obere Mittelfeld.
? Preis-Leistungs-Verhältnis: 3/5 Punkte
Ein kurzer Tipp für die Zubereitung
Um dem veganen Reibekäse beim Kochprozess ein wenig unter die Arme zu greifen, kann man sich übrigens die Grundprinzipien der Physik zunutze machen.
Wie auch beim Schmelzen von Burgerkäse auf einem Patty wirkt Wasserdampf wahre Wunder. Ich empfehle daher, die Käsedecke mit etwas Wasser zu benetzen (wer hat: Sprühdose). Diesen Trick kennt die ein oder andere Person vielleicht sogar vom Überbacken mit Hartkäse (bspw. Parmesan).
Noch besser ist es, den Wasserdampf für einige Zeit einzuschließen. Dazu die Auflaufform einfach mit Alufolie oder einem Deckel bedecken. Dann wird der Käse dem Effekt noch viel intensiver ausgesetzt.
Fazit: Nicht der vegane Mozzarella-Killer, aber ein brauchbares Produkt
Nachdem ich meine Erwartungen etwas gedämpft hatte, fand ich den Reibekäse von Violife ganz okay. Vermutlich hat mich der explizite Verweis auf “Mozzarella-Geschmack” auf der Verpackung doch zu sehr gehyped.
Wenn man von dieser Eigenschaft und anderen Unzulänglichkeiten veganen Reibekäses mal absieht, kann man mit dem Produkt – ganz banal – Dinge überbacken. Es tut also, was es soll.
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Höher sollte die Messlatte hier nicht gelegt werden und für den einfachen Hausgebrauch reicht’s vermutlich auch (es gibt ja auch noch Panko und Hefeflocken zum Tuning..).
? Gesamtnote: 3,13/5 Punkte