Der Granvegano Keil von Bedda ist ein veganer Parmesan am Stück. Wir haben mal die Käsereibe rausgeholt und ihn direkt in der Küche getestet!
Ob Parmesan, Grana Padano oder Pecorino. Wer wie ich gern mediterran kocht, kennt vermutlich den Stellenwert von Hartkäse in der eigenen Küche. Mit seinem “Granvegano Keil” bietet Bedda eine vollständig vegane Variante im italienischen Charme an.
Mein Kopfkino denkt sofort: “Wenn das funktioniert, dann könnte ich Unmengen an Käse beim Kochen ersetzen!”.
Denn übermäßiger Milchkonsum ist zwar bedenklich, aber das mitunter größere Problem ist der Lab, der für die Käseproduktion verwendet wird.
Schauen wir also mal, wie gut das Produkt von Bedda im Praxis-Test abschneidet!
Zutaten & Nährwerte: Woraus ist der “Granvegano Keil” gemacht?
Die Hauptmasse des veganen Käses besteht aus Stärke, Wasser und Kokosöl. Dazu kommen (vereinfacht): Salz, ein Säureregulator, Aroma, Olivenextrakt und Reisprotein.
Das ist in sich erstmal eine sehr übersichtliche Zutatenliste. Nun bleibt nur noch die Frage, wie der vegane Parmesan im Vergleich zu echtem Käse abschneidet.
Was den Fettgehalt und Brennwert (Energie) angeht, liegt der Granvegano gleichauf. Anders sieht es bei den Kohlenhydraten und dem Eiweiß aus:
Zum Glück ist der Bedda-Käse eher ein Topping und kein Brotbelag. Denn knapp ein Drittel des veganen Hartkäse entfallen auf Kohlenhydrate (bedingt durch die viele Stärke).
Diese 30% fehlen dann wiederum beim Eiweiß. In Sachen Protein sieht es sehr mau aus.
In Puncto Nährwerte ist das Ergebnis eher nüchtern, aber zum Glück ist ein Parmesan auch kein Lebensmittel, das man pro Mahlzeit in großen Mengen verzehrt.
🌿 Nährwerte: 2,5/5 Punkte
Wie schmeckt der vegane Parmesan von Bedda?
Zuerst müssen wir ein Auge auf die Konsistenz werfen, denn so ein veganer Hartkäse sollte sich natürlich auch so anfühlen wie das milchbasierte Original.
Was mir gleich positiv auffällt: Der “Granvegano Keil” lässt sich hervorragend reiben, ohne dabei zu weich oder zerbrechlich zu sein. Die Käsehobel sehen genau so aus, wie sie sollen.
Und auch wenn man sich mit dem Messer ein kleines Probierstückchen herunterschneidet, dann ist das Mundgefühl schon nah dran am Hartkäse. Beim Hineinbeißen bricht das Stück in kleine Krümel und schmilzt im Mund grob dahin.
Bis hierhin lässt sich also festhalten, dass zumindest die Textur des veganen Parmesans in die richtige Kerbe schlägt.
Ein kleiner Minuspunkt (nur der Korrektheit halber festgehalten) ist, dass dem Produkt die feinen Salzkristalle fehlen, die sonst für diesen Typ Hartkäse so typisch sind.
Ansonsten: Reiben funktioniert super und auch der Biss stimmt. Fühlt sich soweit erstmal gut an. Dafür gibt’s fast die volle Punktzahl in Konsistenz und Textur.
🧱 Textur: 4,5/5 Punkte
Beim Geschmack muss man etwas genauer hinsehen. Gleich vorweg: Der “Granvegano Keil” schmeckt käsig. Allerdings ist das Aroma viel mehr vergleichbar mit veganem Scheibenkäse.
Es erinnert mich an die klassischen Sandwich-Produkte von Simply, Veganz – und eben auch Bedda (seltsamerweise auch irgendwie an den veganen Grillkäse von Violife).
Die Note eines italienischen Hartkäses – ob nun Parmesan oder Grana Padano – ist kaum erkennbar. Ich habe mir extra mal mehrere Vergleichsstücke aufgeschnitten, um herauszufinden, warum das so ist.
Es gibt zwei Gründe: Einerseits fehlen dem “Granvegano Keil” einige Noten. Die italienischen Vertreter haben am Anfang oft eine leichte Süße und hinten raus sogar eine wenig gefühlte Schärfe. Damit kann der vegane Parmsan nicht konkurrieren.
Das zweite Problem ist: Umami (der Geschmack, der uns den Mund wässrig werden lässt).
Und das merke ich beim Essen. Der Parmesan-Käsewürfel geht praktisch sofort unter die Zunge. Der sprichwörtliche Zahn fängt an zu tropfen. Der vegane Käse ist auch nicht schlecht, spielt aber hingegen überwiegend an anderen Stellen im Gaumen.
🍽️ Geschmack: 2,5/5 Punkte
Preis-Check: Wie teuer ist der “Granvegano Keil” von Bedda?
Für den veganen Käse habe ich 3,99€ bezahlt (was bei der Menge ca. 2,66€ pro 100g sind). Das ist schon ansehnlich für ein Stück Hartkäse.
Zum Vergleich: Ein Stück Parmesan liegt im Supermarkt bei ca. 2,40€ und der günstigere Grana Padano bei 1,65€ auf 100g. Beim Discounter geht’s natürlich unter Umständen auch noch preiswerter.
Wie viele andere vegane Käse spielt auch der “Granvegano Keil” in der oberen Preisliga mit. Diese Produkte sind halt immer sehr teuer.
Ein entscheidender Faktor ist, ob der vegane Parmesan am Stück mein Essen veredelt oder nicht. Denn der Hartkäse ist ja oft die Zutat oder das Topping, das dem Geschmack ein gewisses Etwas gibt.
Auf diese Frage kann ich nur bedingt mit “Ja” antworten. Sicherlich: Ein eigenes Aroma hat der Bedda-Keil. Aber es hat weit weniger Anziehungskraft.
Dafür sind die 3,99€ schon ziemlich an meiner persönlichen Schmerzgrenze.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 3/5 Punkte
Fazit: Veganer Parmesan am Stück mit etlichen Schwächen
Menschen lieben Hartkäse aus einem Grund: Ob gerieben über der Pasta oder in Würfeln auf der Antipastiplatte – er ist ein wahnsinniger Appetitanreger.
Lust auf mehr veganen Käse? Hier geht’s zur großen Rangliste aller Sorten!
Dieses Gefühl, immer mehr von dem Produkt zu wollen, fehlt mir beim “Granvegano Keil” schon sehr.
Auch wenn das vermutlich bei vielen Menschen eine unpopuläre Meinung ist, fände ich den Gedanken nicht abwegig, auf anderem Wege für den Umami-Geschmack zu sorgen.
Auch wenn Bedda mit dem Label “ohne Geschmacksverstärker” wirbt, wäre ich nicht böse, wenn der vegane Parmesan MSG enthielte. Zumindest so lange, bis die Lebensmittelchemie einen natürlichen Weg gefunden hat, um die Aromalücke zu schließen.
Was das angeht, finde ich den Pastagenuss von Simply V etwas gelungener und würde im Vergleich eher diesen empfehlen.
🎯 Gesamtnote: 3,13/5 Punkte