Aus der Flasche gibt’s jetzt “Veganes Ei” von Greenforce. Der Ei-Ersatz eignet sich für Rührei & Omelette und stockt sogar in der Pfanne.
Greenforce hat bei mir mit seinem “Easy To Mix”-Sortiment bereits einen Stein im Brett. Jetzt gibt es für die Eiligen unter uns “Veganes Ei” auch fertig angerührt im Flaschenformat.
Knapp 10% aller Deutschen essen übrigens ihr Frühstücksei bevorzugt als Rührei. Mit einer guten veganen Alternative gäbe es also eine Menge Einsparpotenzial an der Eierfront.
Wie immer sei also im Interesse des Produkts auf Holz geklopft – ab geht’s an den Herd!
Zutaten & Nährwerte: Was ist drin im Ei-Ersatz von Greenforce?
Inhaltlich geht beim veganen Rührei auf jeden Fall eine Menge ab. Neben der Hauptkomponente Wasser sind (vereinfacht) enthalten: Ackerbohnen- und Erbseneiweiß, Maismehl, Säureregulatoren & Stabilisatoren, Öl, Essig, Verdicker, Zucker, Aroma, Kurkuma und Vitamin B12.
Ein Hoch auf die Lebensmittelchemie! Die Kombination mischt man nicht mal eben zu Hause zusammen.
Aber die vielen Zusatzstoffe sind vermutlich auch nötig, um den Rühreieffekt in der Pfanne zu garantieren.
Nährwerttechnisch ist die Bilanz ganz in Ordnung: Wenig Fett, vergleichsweise niedriger Anteil an Kohlenhydraten und sogar noch ein paar Ballaststoffe.
Wenn da nicht dieses eine Problem wäre: Es fehlt ziemlich am Eiweiß.
Wer Rührei (so wie ich) nur des Genusserlebnisses wegen isst, kann diesen Punkt getrost ignorieren. Wem die Proteinzufuhr am Herzen liegt, muss leider ein wenig aufpassen.
Mit mageren 3% statt den üblichen knapp 30% fällt der Anteil eher mau aus. Ansonsten sehe ich aber keine weiteren Bedenken. Und für Vitamin B12 ist auch gesorgt.
🌿 Nährwerte: 3/5 Punkte
Wie schmeckt das vegane Rührei von Greenforce?
Auch wenn es vielleicht nicht der schmeichelhafteste aller Anblicke ist, lohnt es sich durchaus, dem Greenforce-Rührei beim Kochen in die Pfanne zu schauen.
Was nämlich wirklich schön ist, sind die vielen unterschiedlichen Gerinnungs-Stufen, die das vegane Rührei hat. Beim Anbraten ergeben sich viele Klumpen unterschiedlicher Größe, während die Flüssigkeit langsam verdampft – fast wie bei richtigem Ei.
Bei diesem Anblick keimt in mir tatsächlich die Hoffnung auf ein gutes veganes Frühstück:
Und glücklicherweise bestätigt sich dieser Eindruck auch auf dem Teller. Denn beim Hineinbeißen ist das vegane Rührei angenehm luftig und hat einen ausgeglichenen Fettgehalt.
Was mir ein wenig fehlt (aber das ist Mosern auf hohem Niveau), ist diese besondere Cremigkeit eines echten Rühreis. Für mich ist das nicht weiter dramatisch, aber es ist wichtig, das anzubringen, um die Unterschiede zu echtem Ei herauszuarbeiten.
Die Konsistenz ist insgesamt trotzdem sehr gut und hat den Biss von Ei. Die Punkte für die Textur sind also mehr als verdient!
🧱 Textur: 4,3/5 Punkte
Der Eigenaroma des veganen Ei-Ersatzes ist weitgehend neutral. Positiv betrachtet heißt das: Kein störender Nachgeschmack. Anderseits aber auch: hier ist 100% Eigeninitiative gefragt.
Man kann das Greenforce-Rührei natürlich auch so essen, aber das würde ich allenfalls den Puristen empfehlen. Wer kann, würzt ziemlich sicher nach (siehe übernächsten Abschnitt).
Was die Punkte für den Geschmack angeht, bleiben wir also im oberen Mittelfeld (dann auch “ungewürzt” ist leider nicht immer ungewürzt).
Aber festhalten lässt sich, dass die Ei-Alternative immerhin neutral genug ist, um sich hervorragend würzen zu lassen.
🍽️ Geschmack: 3/5 Punkte
Preis & Leistung: Wie viel kostet das vegane Ei von Greenforce?
Die Flasche veganer Ei-Ersatz kostet bei meinem EDEKA derzeit 3,99€. Dafür gibt es 330g, was laut Verpackung ca. 6 Eiern entspricht (also 67 Cent pro Ei). Wobei ich sagen würde, dass das eher kleine Eier sein müssten.
Zum Vergleich: Ein Ei in Bio-Qualität liegt bei etwa 60 Cent. Allerdings wäre dieses auch mindestens Größe M.
Ganz billig ist das Produkt daher nicht. Man zahlt für veganes Ei von Greenforce schon einen stolzen Aufpreis.
ich persönlich finde trotzdem, dass sich dieser (Stand heute!) für mich lohnt. Denn abgesehen vom Rührtofu ist es derzeit schlicht nicht leicht gutes veganes Rührei zu bekommen, das nicht gleichzeitig entweder eine Kohlenhydrat- oder Fettbombe ist.
Solange der Markt da noch dünn bestellt ist, zahle ich den Preis für das Erlebnis gern.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 4/5 Punkte
Wie würze ich das vegane Rührei am besten?
Auf der Verpackung steht: Erst nach der Zubereitung würzen. Davon würde ich allerdings abraten. Da die meisten Gewürze Hitze brauchen, um ihren Geschmack richtig zu entfalten, würde ich diese in der Pfanne dazu geben.
Außerdem bietet das vegane Rührei von Greenforce (auch wenn man es als Omlett macht) ein ausreichend großes Zeitfenster beim Braten, um easy ein paar Aromen unterzubringen.
Hier sind ein paar Ideen, um das vegane Ei kulinarisch richtig in Szene zu setzen:
- Kala Namak: Das Schwefelsalz (auch Schwarzsalz genannt) eignet sich besonders gut, um glaubhaften Ei-Geschmack zu imitieren. Du bekommst es in jeder Drogerie und schon eine kleine Menge reicht, um ein veganes Rührei auf’s nächste Level zu bringen.
- Vegane Schinkenwürfel oder veganen Speck gibt’s mittlerweile von vielen Anbietern. Ich habe mit dem veganen Bacon und den Würfeln von Billie Green gute Erfahrungen gemacht. Du kannst aber auch Räuchertofu nehmen und selbst etwas Ähnliches herstellen (gibt außerdem Bonuspunkte für Kreativität).
- Auch die klassischen Zutaten solltest du nicht vergessen: Frühlingszwiebeln, Schnittlauch, Kräutersalz und edelsüßes Paprikapulver sind günstig und bekommen und lohnen sich garantiert!
Mit diesen Upgrades und ein wenig frischem Pfeffer aus der Mühle reicht unser veganes Ei von Greenforce jedem veganen Frühstückscafé locker das Wasser!
Fazit: Sicherlich einer der besseres veganen Ei-Ersätze da draußen
Das Produkt hat mich auf jeden Fall überrascht. Bislang waren meine Erfahrungen mit veganem Rührei eher durchwachsen und ich somit sehr loyal zum heimischen Rührtofu.
Ich würde für “Veganes Ei” von Greenforce daher (und das kommt selten vor) tatsächlich eine Kaufempfehlung aussprechen und die Flasche für das nächste vegane Frühstück sicherlich wieder mitnehmen.
Die rechnerische Gesamtnote hat durch den arg neutralen Geschmack leider einen Dämpfer bekommen. Wer die richtigen Zutaten daheim hat oder besorgen möchte, sollte sich davon aber nicht abschrecken lassen.
🎯 Gesamtnote: 3,58/5 Punkte