Endlich wieder Grillen! Dieser Test verrät, ob der “Grill Me” von Violife als veganer Grillkäse im Sommer seinen Platz auf dem Rost verdient hat.
Wieder ein veganer Grillkäse, der den Weg in meinen Einkaufswagen gefunden hat: Der “Grill me” von Violife. Da ich leidenschaftlicher Halloumi-Esser bin, habe ich natürlich nicht lange gefackelt und die Scheiben in die Pfanne gehauen.
Dabei war leider nicht alles Gold was goldbraun aussah, aber das Produkt hat auch mit einigen Highlights überrascht.
Woraus ist der Grill Me von Violife gemacht?
Der vegane Grillkäse ist auf Kokosöl-Basis, dazu kommen Stärken, Salz, Linsenprotein, ein Säureregulator, Aromen, Olivenextrakt und Farbstoffe.
Für alle, die ihren Vitaminbedarf durch Tierproteine als ungedeckt sehen, gibt’s auch noch Vitamin B12 oben drauf.
Um beurteilen zu können, ob die vegane Alternative auch nährwerttechnisch mit einem konventionellen Grillkäse mithalten kann, müssen wir einen Blick in die (etwas aufgeregte) Zusammensetzung von Violife werfen:
Und tatsächlich fällt dabei auf, dass dieser Käseblock unwahrscheinlich viele Kohlenhydrate birgt. Nur um das mal einzuordnen: Genau genommen braten wir hier einen sehr fettigen Eierkuchen. Nur eben ohne das gute Eiweiß. Denn von dem ist auch hier nicht viel drin.
Von der Ernährungsseite her ist der vegane Grillkäse also nicht gerade ein Fitness-Produkt und kriegt dafür entsprechend magere Punkte. Sorry.
🌿 Nährwerte: 2,5/5 Punkte
Wie schmeckt der vegane Grillkäse von Violife?
Zumindest wenn es um die Konsistenz geht, kann der Halloumi-Konkurrent schon mal einiges wettmachen.
Schon beim Auspacken erinnert dieser durch seine flache Form direkt an die Produkte von Gazi. Und nach reichlichem Anbraten bildet sich um den Käse eine schöne Schicht Crunch. Das funktioniert bei Violife also deutlich besser als beim Grill- und Pfannengenuss von Simply V.
Auch beim Reinbeißen fühle ich einen angenehmen Bisswiderstand. Es gibt tatsächlich etwas zu kauen. Was mir als kleiner Wermutstropfen nicht so gut gefällt ist, dass der vegane Grillkäse hinten rum ein wenig zu klebrig und breiig ist. Es bleibt also einiges zwischen den Zähnen hängen.
Das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau. Für die Textur gibt es Punkte im absoluten Top-Bereich!
? Textur: 4/5 Punkte
Von einem veganen Käse auf dessen Verpackung groß “mediterranean Style” prangt, hätte ich in Sachen Geschmack allerdings etwas Anderes erwartet. Denn Mediterran schmecke ich da beim besten Willen nicht.
Im Gegenteil: Ich schmecke Käsearoma, aber eben nicht die Art Käse, die man normalerweile für den Grill verwenden würde.
Es kommt halt eher das Aroma von Scheibenkäse durch und das passt so richtig nicht mit einem Grillteller zusammen. Ich wünschte mir eher, dass Violife einen neutralen Geschmack gewählt hätte, denn so schmeckt besagtes Aroma unwahrscheinlich lange nach.
Ich könnte weder Zaziki noch Pesto oder Grillgemüse damit kombinieren, ohne mich damit nicht ein wenig seltsam zu fühlen. Negativ ist weiterhin, dass der Geschmack des veganen Grillkäses sehr lang anhält.
Besonders aufgrund des Versprechens von mediterranem Flair gibt es in puncto Geschmack deshalb Abzüge.
🍽️ Geschmack: 3/5 Punkte
Wie sieht’s beim Preis aus? Stimmen Preis und Leistung beim “Grill Me”?
Für herkömmlichen Halloumi zahle ich im Supermarkt ca. 1,20€ auf 100g. Der vegane Grillkäse von Violife kostet mich bei der gleiche Menge 1,50€.
Das vegane Ersatzprodukt ist somit ein Viertel teurer, aber noch im erschwinglichen Bereich.
Wenn ich überlege, was ich für mein Geld bekomme, dann müsste beim “Grill Me” noch an einigen Stellschräubchen gedreht werden, um den Preis vollends zu rechtfertigen.
Es gibt in Sachen Preis-Leistung daher Punkte im oberen Mittelfeld.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 3/5 Punkte
Violife Grill Me Zubereitung: So gelingt veganer Grillkäse
Um alles aus dem Grillkäse herauszuholen, würde ich diesen sowohl in der Pfanne als auch auf dem Grill bei mittlerer Hitze garen. So kann der “Grill Me” eine schöne Kruste aufbauen, ohne dabei sofort zu verbrennen.
Das kann je nach Pfanne und Breite des Rosts durchaus 10 Minuten oder länger dauern. Auf dem Grill würde ich dafür die kältere Seite wählen, beim Gebrauch einer Bratpfanne ruhig bei 50% der Hitze starten und dann langsam nach oben arbeiten.
Sobald der Käse eine erste knusprige Schicht aufgebaut hat, ist er auch deutlich leichter zu handhaben. Bis dahin ist eine gute geölte Bratfläche sehr zu empfehlen!
Konsistenz super, Zusammensetzung und Geschmack verbesserungswürdig
Tja, was macht einen Grillkäse am Ende aus? Hier stehen sich die Kriterien mitunter gegenseitig im Weg. Für einen guten Geschmack nehme ich persönlich auch gern mal Abstriche bei der Konsistenz in Kauf.
Allerdings ist beim Grillen im Sommer auch die Textur sehr wichtig. Wenn die Zutaten da keinen Biss haben, wird es schnell langweilig.
Die – für einen veganen Grillkäse – überragende Konsistenz des “Grill Me” hat mich wirklich überrascht. Allerdings hat diese vermutlich ihren Preis durch die vielen Stärken.
Veganer Käse satt – hier geht’s zur Bestenliste aller Testprodukte!
Und wenn ich nach denken muss, ob ein Grillkäse plus Nudelsalat zusammen eine wahnwitzige Kohlenhydratbombe darstellen, dann geht irgendwie der Teilaspekt einer gesunden Ernährung bei veganen Produkten verloren.
In dem Sinne ist die Gesamtnote verdient und berechtigt. Die Suche nach dem perfekten veganen Grillkäse geht weiter.
🎯 Gesamtnote: 3,19/5 Punkte