Von Wikinger gibt es jetzt brandneu “Veganer Räucherlaxx”. Wir haben die Scheiben aus der veganen Tönnies-Abteilung auf Geschmack getestet.
Ich gebe zu, dass Tönnies vermutlich die letzte Marke ist, die ich mit veganer Ernährung in Verbindung bringen würde. Tatsächlich kommt aber genau daher der vegane Räucherlaxx von Wikinger. Ein leicht seltsames Gefühl beschleicht einen dabei schon, aber es geschehen manchmal noch Zeichen und Wunder.
Das Veggie-Konzerngeschäft hatte Patriarch Tönnies seinem Sohn Maximilian ja schon vor einer Weile übertragen (mit Marken wie Vevia, es schmeckt und Gutfried Veggie). Das dieser Fisch-Ersatz unter einer der Fleisch-Marken gelauncht wird, ist für mich eine Überraschung.
Von Außen sieht der vegane Lachs jedenfalls schon mal sehr einladend aus, hoffen wir mal, dass auch Geschmack drin ist!
Die inneren Werte: Woraus ist der Laxx eigentlich gemacht?
Es ist immer wieder beeindruckend, wie viele Zutaten auf ein einziges Produkt vereint werden können. Einfach entschlüsselt (ich gebe mein Bestes) sehen die Inhaltsstoffe wie folgt aus:
Wasser, Stärken, stabiler Zucker (lies gern mal über Trehalose), Verdickungsmittel, Salz, Reismehl und -protein, Öl, Aromen, Citrusfaser, Essig, Färbe- & Festigungsmittel, Säureregulator und Rauch.
Ob die ganze Kombination in puncto Nährwerte noch viel mit Lachs zu tun hat, lässt sich auf der Rückseite der Verpackung erspähen:
Echter Räucherlachs hat ca. 10% Fett und liefert dabei knapp 20% Eiweiß. Davon ist der vegane Lachs weit entfernt – er hat weder das Eine noch das Andere. Das heißt nicht, dass er zwingend gesund ist. Denn durch die Stärken und Zucker häufen sich natürlich Kohlenhydrate an.
Damit bleibt der Lachs-Ersatz im unteren Mittelfeld: Nicht total gesund, aber auch kein adäquates Fisch-Replacement.
🌿 Nährwerte: 2,5/5 Punkte
Wie schmeckt der vegane Räucherlachs von Wikinger?
Als Allererstes fällt mir beim Herausnehmen aus der Verpackung auf, wie dünn der vegane Lachs ist. Das ist nicht zwingend negativ, sondern ein deutlicher Unterschied zu anderen Produkten (wie bspw. dem Veganen Räucherlaxs von Veganz).
Die Scheiben sind dennoch sehr elastisch und haben daher, entgegen ihres Aussehens, einen spürbaren Biss. Vom Mundgefühl her merke ich, dass die fettige “Fülle” von Lachs fehlt, aber ein gewisser Charme ist nicht von der Hand zu weisen.
Der vegane Räucherlachs wirkt insgesamt sehr leicht und angenehm, auch wenn die Textur schon einige Schwachstellen hat. So sind die Lamellen zwar durch helle Streifen visuell angedeutet, aber Wikingers veganer Fisch zergeht nicht so auf der Zunge wie echter Lachs.
Dennoch macht der Räucherlaxx mehr Spaß als etliche andere Alternativen und fährt dafür berechtigterweise gute Punkte ein.
🧱 Textur: 3/5 Punkte
Bevor wir über den Geschmack reden, soll es kurz um den Geruch gehen: Ich finde, das dieser bei Fisch einen großen Teil des Produkts ausmacht. Und der Räucherlaxx von Wikinger bekommt das ziemlich gut hin.
Das setzt sich auch beim Geschmack fort: Dieser ist ansprechend “fischig”, wenngleich bei Weitem nicht so vollmundig wie echter Lachs. Außerdem flaut das Aroma im Mund auch schneller ab als beim Original. Auch das trägt positiv zur gefühlten Leichtigkeit des veganen Räucherlachs’ bei.
Allerdings schmecke ich nicht nur Fisch. Ein gewisses Eigenaroma der Scheiben lässt sich definitiv nicht leugnen (was mich angesichts der Zutaten auch nicht wundert).
Der Geschmack geht insgesamt aber in Ordnung un der Räucherlaxx ist ein Produkt, das sich durchaus genießen lässt.
🍽️ Geschmack: 3,5/5 Punkte
Der vegane Räucherlachs im Preis-Check: Lohnt sich das?
Die 80g-Packung “Wikinger Veganer Räucherlaxx” kostet derzeit 2,99€. Das entspricht 3,73€ auf 100g, was ich in diesem Produktsegment schon als recht günstig ansehen würde. Möglicherweise handelt es sich um einen Einführungspreis.
Zum Vergleich: Konventioneller Räucherlachs kostet zwischen 2,49€ (Discounter) und 4,99€ (Bio) pro 100g.
Das Produkt von Wikinger spielt also angenehm in der Mitte des Spektrums und stellt damit eine echte Preis-Alternative für herkömmlichen Räucherlachs dar.
Da mir der Räucherlaxx tatsächlich schmeckt (auch wenn noch Luft nach oben ist), finde ich das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut vertretbar und hoffe, dass der Preis zukünftig nicht angehoben wird.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 4,5/5 Punkte
Der Wikinger “Räucherlaxx” ist gar nicht so übel
Hin und wieder habe ich so einen Moment, an dem ich denke: Die Unterschiede zum Original sind zwar deutlich spürbar, aber ich würde es trotzdem nochmal essen. In diese Kategorie fällt auch der Räucherlaxx.
Zwar sind die Scheiben sehr dünn, die Textur noch ausbaufähig und die Nährwerte entfernt von echtem Lachs, aber für mich zählt auch der Spaß beim Essen. Und der ist definitiv vorhanden, besonders wenn man sowieso Lust hat, ein wenig zu experimentieren.
Die Scheiben funktionieren sicherlich auch gut mit etwas Mayo, Zitrone, Dill oder dünnen Zwiebelringen. Der vegane Lachs biedert sich geradezu für Wohlstands-Schnittchen an.
Die Gesamtnote kann ich daher guten Gewissens unterschreiben und würde den Räucherlaxx von Wikinger auch zukünftig (gerade bei dem Preis) wieder auf die Einkaufsliste setzen.
🎯 Gesamtnote: 3,5/5 Punkte