Statt des Next-Level-Burgers verkauft Lidl nun „Vemondo Vegane Burger Patties“. Der Test verrät, ob die neuen Burger genauso gut schmecken.
Als Lidl den Next-Level-Burger aus dem Sortiment nahm, war der Aufschrei groß. Stattdessen liegen nun Vemondo’s „Vegane Burger Patties“ im Kühlregal. Können diese an den Erfolg ihrer Vorgänger anknüpfen?

Bisherige Fans scheinen damit zumindest ihre Probleme zu haben. Sucht man im Internet nach Meinungen, stößt man auf ein – vorsichtig ausgedrückt – gemischtes Stimmungsbild:

Aber wie wir wissen, irrt sich das Internet bekanntlich oft genug und vieles kommt in der Küche auch immer auf die korrekte Zubereitung an.
Was ist in den „Veganen Burger Patties“ von Vemondo drin?
Der Löwenanteil des veganen Burgers besteht aus Wasser, Soja, Champignons und Möhren. Dazu kommen Öl, Weizenmehl und -gluten, Säureregulatoren, Verdicker, Aromen, Salz, Essig und Färbemittel.
Die Liste ist also relativ kurz und der vergleichsweise hohe Anteil von Möhren und Pilzen ist etwas, das man nicht allzu häufig sieht.
Nährwerttechnisch machen die Patties keine schlechte Figur. Natürlich muss man im Blick behalten, dass es sich immer noch um ein stark verarbeitetes Lebensmittel handelt, aber Eckpunkte stimmen.

So kommen Vemondo’s Burger mit vergleichsweise wenig Fett aus und liefern dafür sogar noch einige Ballaststoffe. Ein wenig besser könnte es noch bei den Kohlenhydraten und Eiweißen aussehen.
🌿 Nährwerte: 4/5 Punkte
Wie schmeckt der vegane Burger von Vemondo?
Seit mittlerweile jeder große Supermarkt veganes Hack sogar als günstige Hausmarke anbietet, reicht ein realistisches Aussehen allein nicht mehr aus. Mir kommt es – abgesehen vom Geschmack (zu dem unten mehr) – auf den richtigen Biss und die Konsistenz an.
Man sieht sofort, dass Vemondo es gut mit uns meint: Die Patties sind ordentlich dick und brauchen ergo knapp 5 Minuten Garzeit pro Seite. Da denke ich natürlich gleich: Kruste von Außen wird easy, aber wie steht’s um das Innenleben?

Wie sich herausstellt, sind diese Zweifel auch nicht ganz unberechtigt. Die Konsistenz ist schon eher fein und erinnert mich persönlich an Oma’s Hackbraten. Das ist für sich genommen kein KO-Kriterium, aber so ein Burger-Patty sollte schon ein bisschen was zum Kauen anbieten.
Es ist grundsätzlich kein schlechtes Mundgefühl, in diesem Fall schneidet Lidl mit seinem Discounter-Produkt deutlich schlechter ab als andere vegane Burger.
🧱 Textur: 2,8/5 Punkte
Geschmacklich reihen sich Vemondos vegane Patties bei „Soja-Hack“ ein. Auch wenn das Aroma nicht übel ist, ist die Distanz zu einem Beef-Burger denkbar groß. Mir fehlen trotz 10% Pilzanteil sehr deutlich Umami (der Zahntropf-Geschmack) und ein wenig Rauchigkeit.
Ich hätte schon erwartet, dass vegane Burger nicht nur handlich in Form gebrachtes Hack sind, sondern auch ein wenig von dem Geschmack mitbringen, der mir bei einem Burger lieb ist.

Hier bin ich also etwas enttäuscht, auch wenn mir klar ist, dass man bei einem Lidl-Produkt die Hoffnungen nicht allzu hoch hängen sollte.
Der Fairness halber sei gesagt: Wer den Fleischgeschmack nicht sucht, wird bei den Burgern sicherlich nicht enttäuscht werden. Die Patties sind gut genießbar und im Endeffekt ist die Konsistenz tendenziell eher das Hauptproblem ?
🍽️ Geschmack: 3/5 Punkte
Preis & Leistung: Vemondo Vegane Burger Patties im Check
Die Packung mit zwei veganen Patties kostet bei Lidl derzeit 2,89€. Bei 227g Inhalt zahlt man für die 100g also 1,27€. Das ist in dieser Kategorie schon ein schwierig zu schlagender Preis.
Zum Vergleich: Burger-Patties aus Rindfleisch kosten zwischen 1,00€ (Discounter) und 1,80€ (Bio-Qualität) pro 100g.

Rein vom Preis sind Vemondos vegane Burger also eine sehr bezahlbare Alternative zu Fleisch, die zumindest auf dem Kassenzettel nicht allzu weh tut.
Leichte Abzüge gebe ich allerdings doch, da ich sowohl mit der Textur als auch dem Geschmack nicht total einverstanden bin.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 4,5/5 Punkte
In der Pfanne möglichst viel aus den veganen Patties herausholen
Da die veganen Burger innen sehr fein gehackt sind, ist es umso wichtiger außen auf ordentliche Kruste zu setzen. Der Zubereitungs-Hinweis auf der Verpackung empfiehlt 8-10 Minuten in der Pfanne oder auf dem Grill.
Das reicht allerdings höchstens, um die Burger sauber durchzugaren. Mehr Hitze sorgt lediglich dafür, dass sie verbrennen. Röstaromen sind auf jeden Fall wichtig, da sie den Geschmack deutlich verbessern, aber man sollte aufpassen wie dunkel man hier gart.

Ich empfehle daher: Die Burger auf mittlerer / mittelhoher Hitze mit Engelsgeduld anbraten, bis sie eine schöne braune Schicht haben. Anschließend mit der Hitze hochgehen und kontrolliert anbrennen lassen, drehen, mit Käse belegen und bei geschlossenem Deckel zu Ende garen.
Fazit: Nicht so Next-Level wie auf dem Kassenbon
Auch wenn Lidl den Next-Level-Burger schon vor einer Weile gegen den von Vemondo ausgetauscht hat, steht dieser bei meiner Filiale immer noch auf dem Kassenbon. Leider verbindet die beiden Produkte darüber hinaus eher wenig.
Dennoch bin ich insgesamt dankbar, dass es ein Discounter möglich macht, vegane Produkte überhaupt zu erwerben und der breiten Masse zugänglich zu machen.
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Zwar sind Vemondo’s „Vegane Burger Patties“ für mich auch zukünftig nicht die erste Wahl, wenn ich Burger machen möchte, aber als sehr günstiges Durchschnittsprodukt haben sie ihre Daseinsberechtigung.
🎯 Gesamtnote: 3,45/5 Punkte