Tunno von Veganz im Test: Schmeckt der vegane Thunfisch?

Der neue Thunfischersatz “Tunno” von Veganz kommt direkt in einer stylischen Dose. Und die lässt – rein äußerlich – schon mal vermuten, dass es sich hierbei um eine handfeste Alternative zum Fleischprodukt handelt.


Geschmacklich top, aber überfischt und quecksilberbelastet: Echter Thunfisch hat nicht den besten Ruf. Dabei steht er in der Liste der beliebtesten Speisefische Deutschlands an Platz vier.

Vegane Alternativen treffen daher auf einen entsprechend großen Markt und mit “Tunno” gesellt sich auch Veganz dazu. Hier im Test schaue ich mir das Produkt mal im Detail an.

Veganz-Thunfisch aus der Dose
In Aussehen und Textur immerhin “thunfischig”

Veganz Tunno: Was ist drin und wie sieht es mit den Nährstoffen aus?

Gearbeitet wurde hier mit Erbsenprotein. Darüber hinaus finden sich auf der Zutatenliste Wasser und Sonnenblumenöl in der Pole-Position und Salz. Ob der erwähnte Knotentang eigentlich den Fischgeschmack einbringen sollte, lässt sich nur schwer sagen. Denn dieser ist leider kaum vorhanden.

Insgesamt erinnert der Geschmack der Mischung eher an Soja. – Was seltsam ist, da sich diese Zutat ausgerechnet nicht auf der Dose wiederfindet.

Da es schließlich nicht nur um den Geschmack, sondern auch um gesunde Ernährung geht, lohnt sich der Nährwert-Check. Und da wird es im Vergleich mit echtem Thunfisch tatsächlich interessant.

Tunno: Die Nährwerte
Tunno: Die Nährwerte (Quelle: Veganz)

Zunächst einmal sieht es mit dem Proteingehalt etwas mau aus. Thunfisch aus der Dose kann in der Regel mit einem Eiweißgehalt von 20-25g (auf 100g) punkten. Dahinter bleibt Tunno weit zurück. Außerdem fällt der doch rechte hohe Fettgehalt auf, der hier kaum einen Zugewinn bringt (wenn man ihn als Geschmacksträger sieht).

Was also die Nährwerte angeht, lässt Veganz hier einige Punkte auf dem Tisch liegen.

Nähwerte: 2,5/5 Punkte

Wie schmeckt “Tunno” von Veganz?

Wenn man die Dose öffnet, zeigt sich optisch veganer Thunfisch. Da ist der vertraute Blick auf geschnitzelte Stückchen, die von einem Ölfilm bedeckt sind. Soweit schon mal eine gute Parallele zum Fisch-Original – sofern man eben von Schnetzeln ausgeht und nicht von zusammenhängenden Stücken.

Im Großen und Ganzen ist die Textur für den Zweck absolut in Ordnung und kann Punkte gewinnen.

Textur: 3,5/5 Punkte

Etwas weniger originalgetreu wird es dann bei Geruch und Geschmack. Hier kommen Aussehen und Munderlebnis leider nicht überein – was durchaus schade ist. Denn die äußerliche Präsentation in der Dose kombiniert mit der Textur im Mund verspricht eigentlich mehr.

So gern ich sage, dass vegane Ersatzprodukte alle individuell sind und die Bandbreite an Geschmäckern grundsätzlich groß ist: In diesem Fall muss ich leider sagen, dass das Aromaziel hier weit verfehlt wurde.

Auch wenn das Aussehen und die Textur durchaus stimmen, fehlen vor allem der Fischgeschmack und die leichte Säure, die sich in solchen Produkten üblicherweise wiederfindet.

Wer “Tunno” genießen will, sollte eine Zitrone und Noripulver vorhalten, um wenigstens grob nachbessern zu können. Man hätte bei Veganz vielleicht davon absehen sollen, das Produkt derart klar an Thunfisch zu binden. Die Dose, der Name und der Claim waren dann doch etwas viel. Die Erwartungen sind daher entsprechend hoch.

Geschmack: 1/5 Punkte

Veganz Tunno kaufen: Wo liegt der Preis im Vergleich?

Wer Tunno trotz des gemischten Stimmungsbildes auf dem Teller haben möchte, sollte die Berliner Marke in allen großen Supermärkten erwerben können.

Im Vergleich zu echtem Thunfisch würde ich mir allerdings zwei Mal überlegen, ob ich da für den Salat oder Frühstückstisch zugreifen würde. Je nach Qualität kostet dieser nämlich 0,80€ – 3,00€ auf 100g und da spielt Tunno mit 2,49€ pro 100g schon in der oberen Liga mit.

Veganz Tunno im Webshop von Vekoop
Veganz Tunno im Webshop von Vekoop

Um diesen Preis zu rechtfertigen, müsste Veganz noch signifikant an der Qualitätsschraube drehen. Daher kann ich auch hier leider keine guten Punkte vergeben.

Preis-Leistungs-Verhältnis: 1/5 Punkte

Veganer Thunfisch: Alternative zu “Tunno”

Es gibt Lebensmittel, bei denen versagen die veganen Imitate im Kollektiv, weil die Forschung schlicht noch nicht weit genug gekommen ist.

Bei Thunfisch kann man allerdings guten Gewissens sagen, dass sich hier durchaus bessere Produkte auf dem Markt finden, die in Geschmack und Textur liefern.

Empfohlen sei an dieser Stelle der vegane “Thun-Visch” von Garden Gourmet. Der konnte sowohl auf Brot und Sandwiches als auch in Pastagerichten geschmacklich voll überzeugen.

Da ist Luft nach oben

Da Veganz allgemein viele gute Produkte im Portfolio hat, besteht immerhin Hoffnung, dass hier bei der Rezeptur noch nachgebessert wird.

Wer bis dahin sein Abendessen mit Thunfisch genießen möchte, der oder dem empfehle ich, sich nach Alternativen umzusehen und “Tunno” vielleicht später noch einmal auszuprobieren.

Gesamtnote: 1,8/5 Punkte

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