Dieses Suchtfaktor-Gericht mit Sticky Tofu wärmt dank seiner fruchtigen Whiskey-Note ordentlich durch und lässt sich hervorragend erweitern.
Bei manchen Rezepten ist es wie folgt: Ist die Grundtechnik verinnerlicht, werden daraus schnell zehn eigene Variationen. Genau so ist es bei diesem Gericht. Der Sticky Tofu und die Art der Sauce eröffnen unzählige leckere Möglichkeiten.
Einige Ideen für Erweiterungen findest du natürlich am Ende dieses Rezepts. Und auch wenn die Aroma-Kombination nicht super authentisch ist (obwohl, ich sah sie auch schon bei einem Thailänder auf der Wochenkarte), lassen sich mit der Technik viele bekannte Gerichte zaubern.
Zutaten (für 2 Portionen)
- Für die Marinade
3 El Whiskey
3 El Sojasauce
1-2 Knoblauchzehen, gerieben
1 daumengroßes Stück Ingwer, gerieben
1 Prise Zucker
- Für die Sauce
5 El Sojasauce
4 El Whiskey
7 El Orangensaft
1 El Reisweinessig
2 El Zucker
125 ml Gemüsebrühe
- Gemüse, Protein & Sonstiges
1 Block Tofu oder die gleiche Menge Hähnchenersatz
Work-Gemüse (z.B. 5 Champignons, 2 Möhren, 1 Zwiebel)
1 Zehe Knoblauch, gehackt
1 kleines Trinkglas Reis, gekocht in doppelt so viel Wasser nach Quellreismethode
Koriander zum Garnieren (optional)
Schritt 1: Den Tofu (oder das vegane Hähnchen) marinieren
Für die Marinade mixt du einfach alle angegebenen Zutaten und reibst über eine feine Reibe (z.B. eine Microplane) den Knoblauch und den Ingwer hinein.
Alles muss gut verrührt werden, sodass sich der Zucker auflöst.
Dann schneidest du den Tofu in bissgroße Stücke und gibst diesen zur Marinade. Ich würde empfehlen, alles in ein verschließbares Gefäß zu geben, sodass du dieses später hin- und herdrehen kannst. Dann verteilt sich nämlich die Marinade umso besser.
Das ganze lässt du jetzt für eine Weile (mindestens 1 Stunde) einwirken. Natürlich geht’s auch über Nacht.
Schritt 2: Den Reis kochen und das Gemüse vorbereiten
Gegen Ende der Marinierzeit kannst du den Reis nach der Quellreismethode ansetzen. Die hält den Reis auch weiter warm, dann hast du währenddessen genug Zeit dein Gemüse zu schneiden.
Dieses Gericht verträgt eigentlich alles, was entfernt zu ostasiatischer Küche passt und sich in einem Wok kurz garen lässt: Pilze, Sprossen, Grüner Pfeffer, Thai-Auberginen, Schalotten, Möhren, Paprika, etc.
Eine fertige Tiefkühlmischung tut es natürlich auch. Diese sollte allerdings ungewürzt sein.
Schritt 3: Den Tofu (oder den Hähnchen-Ersatz) goldgelb ausbacken
In der fertigen Sauce soll unser Tofu eine schöne weiche Kruste bekommen. Dazu müssen wir diesen panieren und ausbacken.
Nimm den Tofu aus der Marinade und wisch überschüssigen Knoblauch oder Ingwer ab. Wirf die Marinade auf keinen Fall weg, da sie gleichzeitig die Basis für die Sauce ist.
Anschließend wendest du den Tofu in Speisestärke, bis er von allen Seiten gut bedeckt ist. Diese Würfel brätst du dann auf mittlerer bis hoher Hitze in etwas Öl an.
Nach einiger Zeit wird die Hülle knusprig und wunderbar goldig. Diese Methode eignet sich übrigens für alle möglichen asiatischen Gerichte und verleiht Tofu oder veganem Hähnchen-Ersatz eine Menge zusätzlichen Charme.
Schritt 4: It’s wok time, baby! Ab geht’s für den Sticky Tofu!
Bis zu diesem Punkt lässt sich das gesamte Essen hervorragend vorbereiten, sodass du bereits alles auf Abruf vor dir hast. Nun kommt der Moment, wie in einem Restaurant alles schnell in einer Pfanne oder dem Work fertig zu garen.
Gib die restlichen Zutaten für die Sauce zur übrig gebliebenen Marinade und verrühr alles gut. Mach dir außerdem eine Mischung aus Stärke und etwas Wasser fertig (ein einem kleinen Trinkglas zum Beispiel).
Brate dann das Gemüse mit neutralem Öl (Raps oder Soja) auf hoher Hitze an, bis es Röstaromen hat und noch knackig ist. Gib den Tofu hinzu und lösch alles mit der Marinade ab.
Verrühr alles einmal gut und gib den Stärke-Mix dazu. Lass die Sauce jetzt unter Rühren aufkochen, bis sie schön eindickt. Das geht sehr zügig.
Gib dann noch den gehackten Knoblauch hinein.
Du kannst die Pfanne oder den Wok nun von der Flamme nehmen und nach Belieben etwas Orangensaft, Sojasauce oder einen Schuss mehr Alkohol dazu geben, falls den du den Geschmack oder die Flüssigkeit noch ein wenig anpassen möchtest.
Das Gericht lässt sich gut in einer Bowl mit dem Reis servieren. Wenn du magst kannst du noch ein paar Blätter Koriander und etwas Sesam zum Garnieren darüber geben.
Und was geht noch so? Entdecke die Möglichkeiten!
Wie vorher erwähnt, kannst du mit dieser Technik einfach ein paar Aromen austauschen und so perfekt weitere bekannte Gerichte nachkochen. Hier sind einige Ideen:
- Es muss nicht immer Whiskey sein: Das Gericht funktioniert auch mit Rum, Shaoxing (chinesischer Kochwein) und vor allem: Auch ohne Alkohol!
- Die leckere braune Sauce im Vietnamesischen Restaurant lässt sich ziemlich gut mit Brühe, Zucker, Sojasauce und Knoblauch imitieren. Lass also einfach Whiskey und O-Saft weg, stattdessen kannst du ein wenig (2 El) Mushroom-Sauce (vegane Austernsauce) dazugeben.
- Anderes Protein geht immer: Es muss nicht Tofu sein. Alles, was sich mit einer Hülle aus Stärke versehen lässt, kannst du hier verbraten: Veganer Hähnchen-Ersatz, veganer Lachs oder Seitanstreifen sorgen für ein anderes Mundgefühl!
All diese Ideen lassen sich untereinander ebenfalls kombinieren, sodass du dein Rezept daran anpassen kannst, was du im Kühlschrank vorfindest.
Und da du sowohl die Sauce als auch die Marinade immer kosten kannst, bevor sie in die Pfanne wandert, kannst du immer noch einmal gegensteuern, falls dir der Geschmack nicht gefällt.