Vom Instantteig-Hersteller Leif gibt’s jetzt neben Pancakes und Waffeln auch ein veganes Rührei. Wie gut das schmeckt, haben wir ausprobiert!
Beim letzten Streifzug durch den Supermarkt war ich überrascht nun auch von Leif eine vegane Rührei-Alternative im Regal zu sehen. Schließlich verbinde ich die Marke sonst eher mit handlichen Fertigmischungen für Pfannkuchen, Waffeln und — große Überraschung — konventionelles Rührei.

Und auch wenn ich nicht gerade die Zielgruppe für die nicht-vegane Produktpalette bin (die Dinge kriege ich auch gut ohne hin), hat mich das vegane Rührei natürlich sofort interessiert. Denn wenn sich die Alternative so verhält wie das Original, könnte ich damit noch viel mehr als nur Rührei machen..
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Zutaten & Nährwerte: Das ist drin im veganen Rührei
Die Rühreialternative besteht — wer hätte es anders gedacht — hauptsächlich aus Wasser. Dazu kommt der Eiweisspender Ackerbohnenprotein. Außerdem sind (vereinfacht) enthalten: Öl, Zucker, Salz, Kala Namak (also Schwefelsalz), Säure, Aroma, Farbstoff, Säureregulatoren, Verdicker und Gewürzextakte.
Von den Zutaten her liest sich das Produkt also erst einmal unauffällig. Allerdings kommt es ja gerade bei einem Ei-Ersatz auch ein wenig auf die Nährwerte an.
Da diese Informationen (derzeit) auf der Website von Leif nicht zu finden sind, habe ich die Nährwerttabelle mal abfotografiert:

Und siehe da: So viel Eiweiß ist gar nicht enthalten. Ein konventionelles Rührei kommt auf etwa 30%, dagegen sind die knapp 4% kein ernstzunehmender Ersatz.
Mich persönlich stört das nicht, besonders weil das „Leif-Rührei“ durch sein niedriges Nährwert-Profil mit relativ wenigen Kalorien zu Buche schlägt. Der Proteinmangel ist folglich eher für jene unter euch interessant, die bewusst darauf achten.
🌿 Nährwerte: 3,2/5 Punkte
Wie schmeckt die vegane Rührei-Alternative von Leif?
Die Farbe des veganen Rühreis ist hervorragend und sorgt dafür, dass das Endprodukt wirklich appetitlich wirkt. Darüber hinaus ist das Verhalten bei der Zubereitung (mehr dazu weiter unten) durchaus natürlich — die Rührei-Alternative stockt tatsächlich in der Pfanne.
Diese Reaktion sorgt dafür, dass das Produkt von Leif, ähnlich zu echtem Ei, unterschiedlich fest wird. Es gibt also unterschiedlich Konsistenzen beim Kauen.
Außerdem ist der Ei-Ersatz sehr cremig und in seiner Textur nicht klumpig oder mehlig wie das manchmal bei Anrührvarianten in Pulverform vorkommt.

Als gewöhnungsbedürftig empfinde ich, dass der Mix im Mund sehr fettig erscheint. Das resultiert darin, dass sich die Masse ein wenig schleimig anfühlt, weil man jeden Bissen sehr lange auf der Zunge spürt.
Dafür gibt’s ein paar Pünktchen Abzug, abseits davon gehört das Produkt von der Textur her derzeit zu den besseren Rührei-Alternativen auf dem Markt.
🧱 Textur: 3,8/5 Punkte
Aromatisch geht’s leider nicht so sehr in die Tiefe, denn das vegane Rührei ist von Haus aus ziemlich ungewürzt. Warum das so ist, lässt sich schwer sagen, schließlich könnte das für unbedarfte Menschen ein wenig frustrierend enden — gerade wenn man statt des echten Eis aus Interesse ausnahmsweise die vegane Variante probiert.
Hier muss also definitiv nachgewürzt werden: Am besten mit Kala Namak (Schwarzsalz) oder zumindest den klassischen Aromaten wie Zwiebeln, Lauch oder Knoblauch.

Auf der positiven Seite kann man es natürlich so sehen, dass die Rührei-Alternative von Leif neutral genug ist, um sich
🍽️ Geschmack: 3/5 Punkte
Preis-Check: Wie viel kostet das vegane Rührei von Leif?
Der handliche Karton zum Wiederverschließen (500 ml) kostet in meinem Supermarkt derzeit 4,49€. Laut Beschreibung auf dem Karton reicht die enthaltene Menge für etwa 5 Portionen, sodass ich dahinter etwa 6-7 große Eier vermuten würde. Damit läge der Mix zwischen 65 und 75 Cent pro Ei.
Zum Vergleich: Eier in Bio-Qualität kosten (entsprechende Tierwohlzertifikate vorausgesetzt) dieser Tage etwa 60 – 70 Cent. Andere Haltungsformen sind selbstverständlich entsprechend günstiger, aber hier aus moralischer Sicht wohl eher irrelevant.

Wer voll auf Bio setzt, landet mit der veganen Alternative zumindest rein finanziell also etwas beim gleichen Preis.
Im Hinblick auf die erbrachte Leistung würde ich dennoch sagen, dass sich das vegane Rührei schon recht teuer anfühlt. In der gleichen Produktkategorie bekomme ich qualitativ beim veganen Rührei von Greenforce beispielsweise mehr geboten.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 3,5/5 Punkte
Wie bereite ich den Rührei-Ersatz richtig in der Pfanne zu?
Das richtige Timing und Hitze sind auf jeden Fall der Schlüssel für eine gelungene Zubereitung. Sobald der Mix nämlich in Berührung mit einer heißen Pfanne kommt, fängt dieser sehr zügig an zu stocken — wie echtes Rührei.
Daher empfiehlt es sich, mit nicht allzu großer Hitze zu arbeiten (mittel reicht völlig aus) und eine beschichtete Pfanne zu verwenden.

Das hat der Vorteil, dass nicht zu viel von der Mischung am Boden kleben bleibt und man mit einem Spatel in Ruhe hin und wieder alles zusammen schieben kann, damit die richtige Konsistenz entsteht.
Natürlich hat man dadurch logischerweise auch viel mehr Zeit, um das Rührei selbst nachzuwürzen, was bei zu großer Hitze zu einem Wettlauf gegen die Uhr gerät.
Fazit: Die Rührei-Alternative von Leif ist nicht schlecht, hat aber in Summe ein paar kleine Schwächen
Insgesamt kann ich guten Gewissens sagen: Ich habe nicht schlecht gegessen. Und die Reste der Rührei-Alternative habe ich am nächsten Tag noch in einer Portion Thai Fried Rice wiederverwendet. Wer die Stolpersteine mancher veganer Produkte gewöhnt ist, wird hier also passabel klarkommen.
Viele meiner Artikel laufen allerdings unter der Annahme: „Was würden interessierte Nicht-Veganer denken, wenn sie dieses Produkt probierten?“.
Und genau da müsste eine Marke wie Leif, die für sich bereits Instant-Varianten für Rührei anbietet, vielleicht noch einmal etwas nachbessern, um näher an das hauseigene Original zu kommen.
Die Rührei-Alternative ist dennoch ein gutes Produkt, trotzdem gibt es noch Luft nach oben.
🎯 Gesamtnote: 3,35/5 Punkte