Die gute alte Frikadelle. Für die bietet Greenforce mit seinem “Easy To Mix Hack” eine leichte Anrührversion an. Ob die am Ende so gut schmeckt wie die von Oma, verrät unser Test.
Vegane Frikadellen sind so eine Sache. Während ein Burger ruhig etwas fester sein darf, muss die Bulette schön fluffig sein. Damit der Klops nicht zum Betonklotz gerät bedarf es einiger Zubereitungs- und Bratkunst.
Genau das möchte Greenforce uns mit seinen Frikadellen ersparen und bietet die praktische Variante zum Anrühren an, die sich (sofern gut verschlossen) auch praktischerweise noch eine Weile im Vorratsschrank hält.
Ich habe mir den Mix mal vorgenommen und im Praxistest in der Pfanne ausprobiert. Bevor es an den Geschmack geht, sei der Mischung noch ein kurzer Blick auf die Inhaltsstoffe gegönnt.
Greenforce Frikadellen: Zutaten und Nährstoffe
Die Greenforce-Hack-Produkte sind allesamt auf Erbsenbasis. Dazu sind der Mischung neben Sonnenblumenkernen, Verdickungsmittel und Erbseneiweiß alle Zutaten zugefügt, die auch bei normalen Frikadelle nicht fehlen dürfen: Paniermehl, Zwiebeln, Rapsöl, Salz, Majoran, Gewürze (und Aromen). Die Farbe spendiert Rote Beete.
Das Problem bei veganen Ersatzprodukten ist häufig, dass sie dem Original sehr ähnlich sehen, aber in sich kein guter Nährwertersatz sind. Der Blick auf die Frikadellen von Greenforce zeigt eine positive Überraschung:
Zur Einordnung: Eine herkömmliche Frikadelle hat eine sehr ähnliche Zusammensetzung, die nur in zwei Aspekten differiert: Etwas (bis deutlich) mehr Eiweiß und tendenziell keine Ballaststoffe. Da Ballaststoffe aber gesund sind und Greenforce immer noch relativ viel Eiweiß in dem Produkt unterbringt, fällt das aber kaum ins Gewicht.
Die “Easy To Mix”-Frikadelle ist somit eine nahezu vollwertige Alternative zur Fleischversion und kriegt daher mit nur sehr leichten Abzügen eine hervorragende Punktzahl bei den Nährwerten.
🌿 Nährwerte: 4,7/5 Punkte
Wie schmecken die Frikadellen von Greenforce?
Wenn es um Fleischersatz geht, kommt man an der Textur nicht vorbei. Insbesondere bei Frikadellen. Wie oben bereits erwähnt, muss der Biss da einfach stimmen. Nicht zu hart, aber matschig darf es auch nicht sein.
Ich muss sagen, dass die Greenforce-Frikadellen unerwartet fluffig sind. Die breiige Konsistenz, die veganes Hack oft mitbringt, ist dort überhaupt nicht zu spüren und hat mich meine zwei Probeexemplare mit Genuss verschlingen lassen.
Was die Textur angeht, sind die Dinger daher ganz großes Kino. Hier muss man sich wirklich keine Sorgen machen, ob das Mundgefühl stimmt oder nicht. Daher gibt es auch in dieser Kategorie sehr gute Punkte.
🧱 Textur: 5/5 Punkte
Bliebe noch der wichtigste Faktor: Der Geschmack. Ich kann nicht sagen, dass dieser schlecht ist. Im Gegenteil. Ich habe bei meinem minimalistischen Teller (siehe nächstes Foto) nichts vermisst.
Als kleines Manko sei hier aber erwähnt, dass der typische Geschmack von Hackfleisch auf Erbsenbasis auch den Frikadellen von Greenforce innewohnt. Ich empfinde das aber – gerade im Vergleich zum gemischten Hack – hier nicht störend.
Dieses Problem ließe sich sicherlich auch mit der nächsten Produktrevision adressieren (ja, Aromen und Gewürze, ich meine euch!). Trotzdem gibt’s auch in der Geschmackskategorie verdient gute Punkte. Chapeau!
🍽️ Geschmack: 4.3/5 Punkte
Wie steht’s um den Preis der “Easy to Mix”-Frikadellen?
Bislang sah es gut aus für die Greenforce-Frikadellen, aber wie viel kostet der Luxus im Vergleich zum konventionellen Produkt? Da ich dem Veganismus grundsätzlich den Willen zum Tierwohl unterstellen möchte, bietet sich hier gemischtes Bio-Hack als Benchmark an.
Für ca. 1,70€ pro 100g lässt sich dieses in vielen Supermärkten erstehen. Dagegen wirkt “Easy To Mix” mit 3,33€ / 100g zunächst teuer. Aber: der Mix gewinnt durch Wasser an Gewicht.
Das heißt, dass 150g eigentlich knapp 400g ergeben. Und da die Frikadellen (im Gegensatz zum Hack, das deutlich dehydrieren muss) nicht mehr allzu viel Wasser beim Braten abgeben, sollte man hier den Preis der angemischten Masse anlegen.
Somit steht der 100g-Preis bei knapp 1,25€. Im Vergleich zu Biofleisch gar kein schlechter Deal! Das ist ein Preisindex, wie man ihn sonst eher nur bei veganem Chicken sieht. Es geht also weiter mit den guten Punkten.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 5/5 Punkte
Greenforce Frikadellen: So klappt die Zubereitung richtig
Um von der Rohmasse zur wohlschmeckenden Frikadelle zu kommen, empfehle ich hier noch ein paar kleine Tipps für das gute Gelingen.
Da diese Mischung nicht so homogen ist wie die der anderen Greenforce-Produkte, solltet ihr unbedingt auf das saubere Umrühren nach der Zugabe von Wasser und Öl achten. Und ja: Bloß das Öl nicht vergessen.
Um etwas mehr von dem klassischen Frikadellengeschmack herauszukitzeln, würde ich auch noch weitere Zwiebeln hinzugeben, auch wenn die bereits in den Zutaten enthalten sind. Allerdings würde ich diese zuvor entweder reiben oder gut in der Pfanne bräunen. Auch etwas Worcestersauce kann sicherlich nicht schaden.
So kommt man noch ein klein wenig näher an den ultimativen Geschmack heran. Grundsätzlich gilt: Die Greenforce-Frikadellen sind am Ende zu großen Teilen auch nur eine Gewürzmischung. Was immer in eurer Familie en vogue ist, kann auf jeden Fall noch hinzugegeben werden!
Zuletzt: Die Frikadelle brauchen viel Liebe beim Anbraten. Bratet lieber lange auf halber Hitze und stellt sicher, dass ihr sämtliche Positionen ausschöpft. Stellt die Buletten am Pfannenrand auf und rotiert sie peu a peu, bis sie rundum braun sind.
Erst am Schluss würde ich die Hitze etwas höher stellen, um noch ein paar zusätzliche Röstaromen ins Spiel zu bringen. Besonders bei vielen Frikadellen kann das dann leider auch eine ganze Weile dauern.
Klare Kaufempfehlung, insgesamt eine sehr runde Erfahrung!
Wenn alle veganen Alternativen so schmeckten wie die Frikadellen von Greenforce, dann wäre die Welt sicherlich eine bessere. Hier hatte ich ein durchweg gutes Produkt auf dem Teller, das ich auch sicher wieder kaufen würde.
Das Ausrechnen des Preises hat gezeigt: Die Qualität stimmt für das Geld. Somit ist das Hack absolut konkurrenzfähig. Und der Geschmack lässt sich mit einigen kleinen Tuningeinlagen auch beliebig in die gewünschte Richtung schieben.
Ich bin mir sicher, dass man die Alternative Fleischessern guten Gewissens in den Picknickkorb packen kann. Für die Greenforce-Frikadellen gibt’s im Test daher in der rechnerischen Gesamtnote sehr gute Punkte.
🎯 Gesamtnote:: 4,7/5 Punkte