Der “Cashewbert” von Veganz ist ein Edelschimmelkäse auf Cashewbasis. Schmeckt dieser wie das Original? Wir teilen unsere Erfahrungen und schauen, was der Käse nach dem Anschnitt kann. Der vegane Camembert im Test!
Länger gereifte Käse entfalten intensivere Aromen und ein besseres Mundgefühl. Genau dieses Level ist für vegane Käse-Alternativen schwierig zu erreichen. Veganz versucht es mit seinem “Cashewbert” und schickt in der Kategorie “veganer Camembert” einen Edelschimmelkäse ins Rennen.
Äußerlich macht die Verpackung schon mal einiges her und bringt mich dazu meinen Erwartungen Einhalt zu gebieten. Schließlich sehen viele Verpackungen veganer Alternativen erst einmal unglaublich einladend aus. Und außerdem geht es hier immer noch um Käse.
Was ist drin in Veganz’ Cashewbert?
Wie der Name bereits nahelegt, besteht der vegane Camembert zu einem großen Teil aus einer Cashew-Mischung (nämlich zu 50%). Zu der kommen dann noch Wasser, Macadamia, Salz, Lacto-Kulturen und Edelschimmel.
Wenn ich “Edelschimmel” und “Starterkulturen” lese, befinde ich mich im Kopf schonmal knietief in der Käsewelt. Wie sieht es also mit den Nährwerten aus? Ist der Cashewbert gar ein veganer Camembert im Schimmelpelz?
Ganz so glasklar ist es nicht, es gibt jedoch ein paar positive Überraschungen. Aber immer der Reihe nach.
Dadurch, dass der Cashewbert aus Nüssen besteht, bringt er zunächst einmal ungefähr ein Drittel mehr Fett mit als ein konventioneller Camembert (32g statt 20g). Für alle, die darauf schauen aber eben auch nur ein Drittel der gesättigten Fettsäuren (5g statt 15g).
Was ich ebenfalls begrüße ist die Existenz von Eiweiß, wenn auch nur knapp die Hälfte der Menge eines vergleichbaren Milchkäses.
Dafür leidet auch Veganz’ Cashewbert an dem typischen Problem veganer Käse, dass er nicht gerade low-carb bist. Etwas mehr als 10% des veganen Camemberts bestehen aus Kohlenhydraten.
Am Ende darf eine vegane Alternative nicht nur gut schmecken, sie muss auch leidlich gesund für den Körper sein. Veganz ist hier auf einem guten Weg – wenngleich mit Abstrichen.
🌿 Nährwerte: 3.5/5 Punkte
Wie gut schmeckt der vegane Camembert? Wie gut sind die Erfahrungen?
Schon beim Auspacken des Cashewberts ist klar: Haptisch und texturell wird’s hier ziemlich interessant. Tatsächlich schmiegt sich um den Käselaib eine Edelschimmelschicht, die mit echtem Weichkäse in jeder Hinsicht mithalten kann.
Weitere Pluspunkte gibt es für das Innenleben. Hier findet sich tatsächlich eine cremige Käse-Alternative, die beim ersten Anschnitt authentisch wirkt.
Das Gefühl im Mund (zum Geschmack komme ich gleich) ist allerdings etwas gemischt. Einerseits kommt das bekannte Käsegefühl auf und der Kontrast zwischen Schimmelschicht und Weichkäse erscheint natürlich. Anderseits fehlt in letzter Instanz aber doch der Schmelz des echten Camemberts. Und dadurch wird es im Mund schnell breiig.
Dafür, dass hier keine tierischen Produkte involviert sind, kann die Textur schon mal recht viel. Aber es fehlt der süßliche Schmelz. Dafür gibt es Punkte im oberen Mittelfeld.
🧱 Textur: 3.5/5 Punkte
Diese Schwächen setzen sich leider auch beim Geschmack fort. Die Edelschimmelschicht hat eine sehr gute Bitternote, die Cashewcreme kann dem aber leider wenig Neutralisierendes entgegensetzen. Hier fehlen die natürlichen Zucker und Säuren.
Da bleibt dann leider nur noch Eines, um den Cashewbert von Veganz aromatisch in die richtige Richtung zu zerren: Süße Toppings.
Ich habe den Verdacht, dass die abgebildeten Feigen auf der Verpackung das schon antizipiert haben…
Im Ganzen gesehen ist der vegane Camembert von Veganz auf dem richtigen Dampfer. Nur fehlt es noch an dem gewissen Etwas, das den Käse auch ohne Fremdhilfe unwiderstehlich macht.
🍽️ Geschmack: 3/5 Punkte
Veganz Cashewbert: Wie gut ist der Preis im Vergleich?
Fest steht: Der Cashewbert ist selbst als veganer Camembert ein ziemlicher Luxus. Mit seinem stolzen 100g-Preis von ca. 3,40€ kostet er 3-5 Mal so viel wie herkömmlicher Camembert. Das ist schon ein Preisindex, der sich im Geschmack niederschlagen sollte (wie bspw. bei Garden Gourmets Thunvisch).
Ich persönlich würde das Veganz-Produkt daher nicht wöchentlich in den Einkaufswagen werfen. Zumal der Käse Nicht-Veganern definitiv nicht ohne Weiteres vorzusetzen geht.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 2/5 Punkte
Wenn kaufen, dann bitte mit Begleitkonzept
Anders als herkömmlicher Weichkäse ist der Cashewbert keine Snackware für die Käseplatte. Dafür reicht es einfach nicht. Wer ihn dennoch kaufen und genießen möchte, sollte sich eine gute Paarung überlegen.
Egal ob am Büffet oder Frühstückstisch würde ich die süße Paarung mit Chutneys, Früchten oder Konfitüre vorziehen. Das bringt die oben erwähnten Säuren und kann mit der Süße der Bitternote des Edelschimmels entgegen wirken.
Das bestätigt dann auch die (rechnerisch) schlechte Gesamtnote. Denn am Ende hat man mit dem Cashewbert von Veganz einen veganen Camembert im Kühlschrank, der ohne Zusatzartistik nicht mit vollem Genuss konsumiert werden kann.
Und das sollte bei einem Produkt dieser Preisklasse eigentlich nicht der Fall sein. Daher reicht es auf der Bestenliste der veganen Käsealternativen nur für die unteren Ränge.
🎯 Gesamtnote:: 2,9/5
Ich find ihn geil, aber bei unserem REWE kostet er 6 Euro!! Das ist mir leider zu teuer. 🙁
Ja, der Preis ist schon ziemlich ordentlich ?! Gerade dafür könnte er noch ein wenig besser sein (oder eben billiger). Aber wer weiß, vielleicht gibt sich das irgendwann noch.
Ich fand den Geschmack furchtbar, hätte ihn fast ausgespuckt. Weiß nicht, ob der fortgeschrittene Reifegrad ursächlich war. Schade, für diesen Preis. Es gibt Bessere, zum Beispiel den von Bedda.
Danke für den Tipp, Petra! Den werden wir uns mal besorgen ?
Ich fand den Geschmack furchtbar, hätte ihn fast ausgespuckt. Weiß nicht, ob der fortgeschrittene Reifegrad ursächlich war. Schade, für diesen Preis. Es gibt Bessere, zum Beispiel den von Bedda.