Diesmal gibt’s veganes Rührei von Vehappy zum Frühstück. Wir testen, ob der Bio-Eiersatz auch wirklich mit dem Original mithalten kann.
Hin und wieder überkommt mich die Versuchung, diese kleinen Fertigmischungen mitzunehmen, die mich ein wenig an Maggi für Veganer erinnern. In diesem Fall konnte ich dem Bio-Eiersatz von Vehappy nicht widerstehen.
Dieser ist angeblich “Ideal für veganes Rührei & Omelett” und bereits “herzhaft gewürzt”. Natürlich bin ich neugierig, wie etwas Eierkonsistenz erreichen kann, das eigentlich zu 80% aus Pflanzenmehl besteht.
Aber ich bin ja Optimist. Daher: Ab in die Pfanne damit!
Veganer Ei-Ersatz? Was genau ist da drin?
Hauptsächlich besteht das Produkt aus Kichererbsenmehl. Außerdem enthält der Mix Erbsenstärke, Flohsamenschalen, Salz, Inulin, Karottenfasern und -pulver, Leinsamenprotein, Gewürze und Färbemittel.
Bis auf das Salz kommt alles aus Bio-Landwirtschaft. Das ist auf jeden Fall vorbildlich und leider bei Weitem nicht der Standard für vegane Lebensmittel.
Bei Eiern geht’s neben dem Geschmack ernährungstechnisch eigentlich maßgeblich um eines: Protein. Der Blick auf die Nährwerte verrät, dass Eiweiß zumindest 20% der Zusammensetzung ausmacht:
Allerdings fällt auch ziemlich heftig ins Auge, dass beinahe die Hälfte des veganen Rühreis von Vehappy aus Kohlenhydraten besteht. Sicherlich dürfte ein kleiner Teil davon auf gesunde Ballaststoffe entfallen, aber von leichter Kost sind wir hier meilenweit entfernt.
? Nährwerte: 2/5 Punkte
Wie schmeckt das vegane Rührei von Vehappy?
Bei diesem veganen Ei-Ersatz kommt es sicherlich sehr stark auf die Zubereitung an. Daher habe ich mich nahezu pedantisch an die Anweisungen auf der Verpackung gehalten und versucht, das Optimum herauszuholen.
Dennoch erinnert die Konsistenz in erster Linie an eine Teigspeise. Das ist irgendwie auch logisch, denn das vegane Rührei besteht nunmal aus Kichererbsenmehl. Damit ist es in seiner Eigenschaft eher widerstandsfähig im Biss und nicht fluffig wie Eiweiß.
Und genau eben dieses Mundgefühl ist eigentlich bei Rührei das Wesentliche. Was zählt ist das Locker-Leichte, den Rest erledigt der Geschmack.
Hier ist mir der Abstand zu echtem Ei deutlich zu groß. Visuell mag das Vehappy-Produkt zwar Einiges an Ähnlichkeit aufweisen. Aber die Textur hat mich leider nicht überzeugt.
? Textur: 1/5 Punkte
Der Geschmack gibt zunächst einige Rätsel auf, bis man endlich darauf kommt, dass die Würzung einen wahnsinnig starken Einschlag von Karotte hat (wer die Zutatenliste lesen kann, ist klar im Vorteil..).
Das ganze Ding bekommt dadurch das Aroma von “Tütensuppe”, was mit Rührei für mich persönlich recht wenig gemein hat.
Ich hätte eher erwartet, dass hier Schwefelaroma (bspw. Kala Namak) oder die anderen üblichen Verdächtigen zum Einsatz kommen. Doch abgesehen vom Touch eines Brühewürfels ist davon wenig zu schmecken.
Interessanterweise ging es mir mit dem Rührei-Ersatz von Biovegan nahezu genauso. Als würden sich naheliegende Aromen verbieten.
Daher gibt es auch für den Geschmack nur wenige Punkte. Immerhin kann man das vegane Rührei essen. Auch wenn es sonst nicht allzu viel mit seinem Namensvetter gemein hat.
?️ Geschmack: 2/5 Punkte
Preis & Leistung: Wie viel kostet das vegane Rührei von Vehappy?
Ein Päckchen Ei-Ersatz kostet 1,59€ (ergo 3,18€ auf 100g). Da man bei der Zubereitung noch 125ml Wasser hinzu schüttet, kommen am Ende 175g Masse zusammen. Das entspricht vermutlich 2-3 Eiern (je nach Größe).
Zum Vergleich: Besagte Eier kosten (in Bio-Qualität) etwa 50-60 Cent pro Stück. Dagegen wirkt das Kichererbsenpulver schon ein wenig teuer.
Wenn es sich qualitativ 1:1 um einen adäquat veganen Eiersatz handelte, wäre ich damit sicherlich zufrieden und bereit, den vollen Preis zu bezahlen.
Leider ist eher das Gegenteil der Fall. Bei dem, was ich geboten bekomme, kann ich auch hier nur sehr spärliche Punkte vergeben.
? Preis-Leistungs-Verhältnis: 1,8/5 Punkte
Entweder mischen oder gleich auf Rührtofu zurückgreifen
EDEKA wirbt mit “Kükenschutz durch vegane Ei-Alternativen”. Ob mir das als schlagendes Verkaufsargument ausreicht, um Vehappys veganes Rührei zu essen, weiß ich nicht. Dann schwenke ich doch lieber auf etwas Anderes um und bleibe beim guten alten Rührtofu.
Der ist garantiert lecker und sicherlich deutlich ärmer an Kohlenhydraten.
Wer sich dennoch für das Produkt von Vehappy erwärmen möchte, der oder dem empfehle ich Schwefelsalz vorzuhalten und das Zeug nicht pur zu genießen. Bei mir wurde die Stimmung deutlich besser, sobald zusätzlich Pilze und Tomaten im Spiel waren.
Die Gesamtnote spiegelt meine Enttäuschung gut wider. Eine Kaufempfehlung gibt es für dieses vegane Rührei nicht.
? Gesamtnote: 1,85/5 Punkte