Vegane Chorizo: Die Bratwurst von dmBio im Test

Was kann die vegane Chorizo? Wir haben die Wurst auf verschiedene Art und die Pfanne gehauen und herausgefunden, wie sie am besten schmeckt.


Wenn ich an Würste denke, gehört die Chorizo zu jenen Geschmacksbomben, die sich nicht nur wegen ihrer Konsistenz sondern auch aufgrund ihres Aromas unwahrscheinlich flexibel verwenden lässt.

Die vegane Chorizo von dmBio.
Die vegane Chorizo von dmBio.

Dementsprechend konnte ich bei dm auch nicht am Regal vorbeigehen, ohne wenigstens ein Test-Exemplar eingesackt zu haben. So viel kann ich sagen: Ich hatte Spaß beim Experimentieren.

Woraus ist die vegane Chorizo von dm gemacht?

Der Grundbestandteil der veganen Würstchen ist Seitan (zu 64%). Ganze 17% sind Paprika, dann folgen Kokosfett, Zwiebeln, Geschmacksverstärker, Gewürze, Salz, Verdickungsmittel und Rauch.

Wo wir schon von den Gewürzen reden: Davon sind 16 unterschiedliche enthalten. Man kann also schon sagen, dass hier aufrichtig versucht wurde, einer Chorizo geschmacklich nahe zu kommen.

Die Nährwerttabelle birgt eine kleine Überraschung und ist mal wieder ein Beweis, warum es sich durchaus lohnt, diese öfter mal anzuschauen.

Nährwerte der veganen Chorizo (Quelle: dm)
Nährwerte der veganen Chorizo (Quelle: dm)

Denn üblicherweise sind Chorizo zwar eine Aromabombe, aber gleichwohl nicht wahnsinnig gesund. Die vegane Alternative von dm glänzt hier meiner Meinung nach durch 30-50% mehr Eiweiß, weniger Fett und Bonus-Ballaststoffe.

Bis auf den hohen, durch Seitan naturbedingten, Glutenanteil ist diese vegane Kopie in Sachen Nährwerte im Vergleich zum Original ganz vorn dabei.

🌿 Nährwerte: 5/5 Punkte

Wie schmeckt schmeckt die vegane Chorizo überhaupt?

Bevor wir über Optimierungen reden erstmal nüchtern vorweg: Die Textur ist warm, direkt aus der Pfanne, nicht so der Wahnsinn. Allerdings haben sich zwei kleine Tricks in meinen Versuchen als sehr praktisch erwiesen:

Zum Einen lässt sich deutlich mehr Konsistenz aus der veganen Chorizo herauskitzeln, indem man diese vor dem Anbraten in Scheiben schneidet. Zum Anderen bekommt die “Wurstmasse” deutlich mehr Biss, wenn man sie abkühlen lässt.

Man kann die vegane Wurst halt auch anders braten...
Man kann die vegane Wurst halt auch anders braten…

In meinem Test schmeckten über Nacht erkaltete und am nächsten Morgen leicht aufgewärmte Scheiben deutlich besser als das, was heiß aus der Pfanne kam. Danach hatte die Textur sogar eine echte Fleischigkeit.

Insgesamt – und da ist die Zubereitungszeit nahezu irrelevant – ist die vegane Chorizo ein wenig trocken. Das liegt natürlich daran, dass tierisches Fett und Protein einfach anders reagiert. Hier muss dennoch positiv verbucht werden, dass sich durch die eingeschlossenen Gewürze (ich nehme an die Paprka) aber dennoch eine kleine Menge an Saftigkeit ergibt.

🧱 Textur: 3/5 Punkte

Der Geschmack ist – alles in allem – gar nicht so übel. Die vegane Wurst hat eine leichte Süße, ist würzig und sogar etwas scharf (in Maßen). Das ganze Aroma ist leider etwas flach, hier wurde die Vollmundigkeit tierischer Fette nicht gut nachempfunden.

Vegane Chorizo: Die grobe Fleischigkeit fehlt.
Vegane Chorizo: Die grobe Fleischigkeit fehlt.

Trotzdem, und das kann man schon so stehen lassen, ist die Wurst genießbar und als Produkt durchaus lecker. Das setzt natürlich auch die richtige Verarbeitung voraus (siehe unten), denn mit einer echten Chorizo besteht in Rohform kaum ernst zu nehmende Verwechslungsgefahr.

🍽️ Geschmack: 3,5/5 Punkte

Wie gut schneidet die vegane Wurst im Preis-Leistungs-Check ab?

Chorizo ist ein sehr niveauflexibles Produkt, das auch oft im Wochenangebot rausgehauen wird. Kilopreise schwanken daher stark zwischen 10€ und 20€.

Die vegane Chorizo von dm spielt da mit Sicherheit im obersten Segment mit (20,38€ / 1kg). Das ist natürlich schon eine Ansage, selbst wenn man sich vor Augen führt, dass Fleisch in Deutschland eigentlich viel zu billig ist.

Beispielpreis für die vegane Bratwurst "Chorizo-Art"(Quelle: dm)
Beispielpreis für die vegane Bratwurst “Chorizo-Art” (Quelle: dm)

In dieser Preisklasse gehören die Würste jedenfalls nicht zu den Lebensmitteln, die ich einfach mal auf Vorrat mitnehme (anders als beispielsweise Verbrauchsprodukte wie die Creme Vega).

💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 3/5 Punkte

Mach doch einfach mal Frühstücks-Sandwiches!

Nährwerte und Geschmack stimmen halbwegs. Die veganen Chorizo sind nur etwas teuer und im Ganzen texturell kleine Sorgenkinder. Da hatte ich nach einer Kneipennacht direkt die Idee: Warum nicht Frühstücks-Sandwiches (Breakfast-Burritos gingen sicher auch)?

Für das Schlussfoto hat es leider nicht gereicht. Aber nebst den in Scheiben angebratenen Chorizos macht sich Rührtofu super auf einem Bun. Trust me.

Frühstück: Fehlt nur noch der Rührtofu
Frühstück: Fehlt nur noch der Rührtofu

Das Gericht wäre man in jedem veganen Frühstücksladen mit 100%iger Sicherheit ein kompletter Abräumer (vieleicht noch ein wenig rote Zwiebel, leicht blanchiert).

So – und nur so – geht die Endnote für mich auch in Ordnung. Denn als ganze Wurst ist der Unterschied einfach zu groß. Aber wer Lust hat, ein wenig Zeit zu investieren und eine Alternative für Chorizo als Zutat in unkomplizierten Gerichten (nein, keine Chorizo-Mayo) sucht, die/der hat hier eine echte Chance.

🎯 Gesamtnote: 3,4/5 Punkte

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