Der vegane Aufschnitt von REWE versucht sich mit dem Typ “Salami” als Dauerwurst-Alternative. Wir haben die Scheiben ausführlich getestet und auch in Momenten des Zweifels versucht, das Beste aus ihnen herauszuholen.
Vegane Salami geht ja irgendwie immer. Besonders, weil sich auch das Fleischprodukt sehr viel über den Geschmack definiert. Mit etwas Rauchigkeit und den richtigen Aromen lässt sich da (theoretisch) Einiges machen.
Und da auch Rügenwalder in dem Segment schon gut Land gemacht hat, sollte es für die Hausmarke von REWE doch zumindest ein wenig Boden zu gewinnen geben, oder?
Woraus ist die vegane Salami von REWE gemacht?
Die Zutatenliste veganen Aufschnitts ist wieder mal ein Schmankerl für Lebensmittelchemiker. Besonders bei den vielen E’s fällt es schwer kognitiv mitzuhalten. In jedem Fall lässt sich festhalten, dass REWE hier auf Rapsöl, Wasser, Kartoffel- und Erbsenprotein setzt.
Vergleicht man die Nährwerte mit herkömmlicher Salami, sieht man allerdings schnell, dass dieses Produkt nicht zu 100% ein guter Ersatz ist.
Zum Einen isst man hier auf 100g jedes Mal einen Teelöffel Zucker mit, zum Anderen ist die Eiweiß-Ausbeute verglichen gering. Das habe ich von anderem Fleischersatz schon besser gesehen.
Ein absolut positiver Effekt ist jedoch, dass die vegane Salami mit sehr wenig gesättigten Fettsäuren auskommt.
Dafür gibt’s ein paar Pluspunkte.
? Nährwerte: 2,5/5 Punkte
“REWE Beste Wahl”: Schmeckt man das bei der veganen Salami?
Vegane Salami hat oft das Problem, von der Konsistenz her nicht mit dem Fleischoriginal mithalten zu können. Dafür fehlt schlicht die strukturelle Textur von Tierprotein. Allerdings konnte ich in der Vergangenheit zumindest einige Methoden beobachten, die den Zähnen ein wenig zu tun geben.
Rewe’s veganer Salami-Aufschnitt ist, was die Bissfestigkeit angeht, nah dran am Totalausfall. Die Scheiben sind sehr wabbelig und machen beim Essen nicht wirklich Spaß.
Wie gesagt: Das scheint ein generelles Problem veganer Wurst zu sein, bringt hier aber berechtigte Abzüge. Ein kleiner Lichtblick ist die Konsistenz beim Anbraten (siehe unten). Die ist gar nicht schlecht und lädt zum Experimentieren ein. Dafür gibt es ein paar Basispunkte.
🧱 Textur: 1/5 Punkte
Geschmacklich hat man es ohne Frage mit Salami zu tun, wenngleich die Aromen sehr schwach ausgeprägt sind. Die vegane Wurst erinnert ein wenig an die Billig-Varianten auf den Frühstücksbuffets vergangener Zeiten.
Hier wäre ein etwas kreativerer Umgang mit Gewürzen wünschenswert gewesen – damit ließe sich auch der Mangel an Textur und Konsistenz ausgleichen. Vielleicht kann Rewe hier nochmal nachbessern, dann kann zumindest der Geschmack den ein oder anderen Punkt mehr einsammeln.
🍽️ Geschmack: 3/5 Punkte
Ist der vegane Aufschnitt von REWE sein Geld wert?
Salami ist unglaublich niveauflexibel. Von richtig gut bis richtig schlecht kann man in einem Supermarkt in der Regel alles erwerben. Das spiegelt natürlich auch der Preis wieder. Von 0,70€ bis 2,70€ auf 100g (und mehr) ist also alles möglich.
Die vegane Salami von REWE Beste Wahl landet bei 1,24€ auf 100g. Wie immer würde ich bei Fleisch einen Vergleich in Bio-Qualität heranziehen, der also tendenziell in Richtung 2,50€ / 100g zielt.
Damit ist der Aufschnitt tatsächlich billig. Eigentlich schon zu billig – dazu kommen wir gleich.
💸 Preis-Leistungs-Verhältnis: 5/5 Punkte
Warum kein teureres Produkt, das dann immerhin schmeckt?
Ein Produkt, das eigentlich zu billig ist, aber gleichzeitig nicht schmeckt, erschließt sich mir nicht. Ich bin mir sicher, dass Veganer für eine vernünftige Salami-Alternative auch gut das Doppelte bezahlen würden. Besonders, wenn man den Preis für eine Bio-Salami anlegt.
Diese 99 Cent für glibschige Lappen in Fleischoptik fühlen sich einfach falsch an. Im Blindtest hätte ich nicht sagen können, ob das Salami oder nicht doch eher Lyoner sein sollen.
Wie immer, wenn ein veganes Produkt im Test nicht liefern kann, gab es noch eine letzte Alternative.
Die vegane Salami in die Pfanne hauen und schauen, was passiert.
Ein Qualitätsbooster, der sich auch schon bei der Salami von Rügenwalder als Rettung erwiesen hat, ist das Anbraten.
Das ist natürlich nicht ausschließlich die pure Verzweiflung, sondern öffnet im Erfolgsfall zusätzliche Verwertungs-Möglichkeiten: Pizza-Salami, Sucuk, Streifen für Eierpfannen, etc.
Und auch in diesmal rettete die Pfanne den Tag. Sorgsam angebraten ergibt sich eine feste Textur, die beim Reinbeißen auch etwas entgegen zu steuern hat.
Auf diese Art und Weise könnte ich mir das Produkt durchaus als günstige vegane Pizza-Salami vorstellen – die allerdings separat zubereitet werden und später auf die Pizza gelegt werden muss. Damit ist sie in guter Gesellschaft zum Mozzarisella von REWE.
Sehr günstiges Produkt, das roh nur schwer zu genießen ist.
Die vegane Salami von REWE Beste Wahl bleibt am Ende eher eine Enttäuschung. Und das, obwohl die Scheiben in der Verpackung eigentlich sehr appetitlich aussehen. Die Farbe ist schön und auch die Fettmaserung wirkt natürlich.
Dabei bleibt es dann allerdings auch. Denn sonst steht unter’m Strich ein schwach gewürztes Produkt, das nur durch Anbraten gut nutzbar ist.
Auf mein Brötchen würde ich diesen Aufschnitt als jemand, der weiß wie Salami eigentlich schmeckt, nur sehr ungern legen.
Die Gesamtnote ist hierbei eine rein rechnerische, die am Ende durch den guten Preis und die geschmackliche Grundrichtung begünstigt wird. Es steht zu hoffen, dass diese vegane Salami nicht REWE’s “Beste Wahl” ist und dort vielleicht noch einige Verbesserungen vorgenommen werden.
🎯 Gesamtnote: 2,94/5 Punkte
Stimmt total !!!! ….werde es morgen mal mit dem anbraten probieren !!! ….vll doch noch Hoffnung !!!!….die stirbt ja bekanntlich zuletzt !!!!
Meiner Meinung warst du hier zu nett, für mich ist diese Wurst Katastrophe Jemand der vorher noch nie z.B die veganen Produkte von Rügenwalder probiert hat lässt sein Experiment mit veganen Fleischersatz eventuell nach diesen Erlebniss für ein paar Jahre ruhen.
Vorallem weil diese Wurst vom Aussehen der Mühlenwurst sehr ähnlich ist und Verwechslungsgefahr besteht.
Ich musste mir nach dem Genuss dieser Salami auf jeden Fall erstmal die Zähne putzen um den Ekelhaften Geschmack wieder loszuwerden die ganze Packung hab ich mich nicht getraut zu essen.
Nein das die Wurst nicht geschmeckt hat ist untertrieben mir war danach schlecht, heißt für mich ungenießbar, besser wäre es gewesen sie hätte stattdessen nach Reis mit Tomatensoße geschmeckt als das?
Puh, da habe ich wohl ein gute Charge erwischt ?
Dein Erlebnis klingt leider so schlimm, dass ich jetzt auch nicht mehr sonderlich viel Lust habe noch eine Packung davon zu kaufen.. Sonst würde ich natürlich gern herausfinden, ob es sich um einen Einzelfall handelt.
Ich kann mich dem nur anschliesen. Das einzige, was bei der Salami in Ordnung ist, ist das aussehen. Die von REWE riecht nach nix, ist wabbelig, und fühlt sich im Mund an wie eingeweichte Wellpappe. Genau wie bei der von Rügenwalder, wobei die vom Geruch etwas besser ist.
Auch die von der Penny Eigenmarke Food for Future kann sich da einreihen.
Nach 3 Sorten testen hat sich vegane Salami für mich erledigt. Da probier ich lieber an meinem Rezept vom veganen Mett aus Reiswaffeln rum, dass ich das fester und schnittfähig hinbekomm.