Wir haben getestet, ob der “Mein-Rührei-Ersatz” von Biovegan schmeckt und wie gut er im Vergleich zu echten Eiern oder Rührtofu abschneidet.
Rührei und Frühstück passen zusammen wie Bud Spencer und Terence Hill. Leider braucht man dafür in der Regel mehr Eier, als mit persönlich lieb ist. Schließlich ist das Business für Legehennen selbst bei Bio-Eiern nicht unbedingt idyllisch.
Umso besser, wenn es die Chance gibt, das ein oder andere Ei hin und wieder durch ein veganes Produkt auszutauschen.
Eines davon ist der Rührei-Ersatz von Biovegan, für den man nichts weiter braucht als Wasser und eine Bratpfanne. Mein Interesse war sofort geweckt und so hab ich mir mal eine Kostprobe mit nach Hause genommen.
Woraus ist der Rührei-Ersatz von Biovegan gemacht?
In dem veganen Rührei stecken etliche Zutaten: Kichererbsenmehl, Erbsenstärke, Flohsamenschalen, Salz, Inulin, Karottenpulver und -fasern, Gewürze, Leinprotein und Schnittlauch.
Gerade Erbsenstärke und Kichererbsenmehl sind natürlich spannend, denn darin stecken besonders viele Proteine.
Und wer versucht, bei veganer Ernährung auch auf seine Nährwerte zu achten, sollte sich im Rührei-Ersatz zumindest in Puncto Eiweiße gut wiederfinden:
Wo Licht ist, gibt es allerdinga auch immer Schatten: Denn mit 50% Kohlenhydratanteil ist dieses vegane Rührei kein leichtes Nahrungsmittel und eher vergleichbar mit Kuchen.
So einfach das Pulver als schneller Fix zu handhaben ist, in Verbindung mit Brot ist ernährungstechnisch auf jeden Fall Vorsicht angesagt.
? Nährwerte: 2/5 Punkte
Wie schmecht “Mein Rührei-Ersatz” von Biovegan?
Wenn man das vegane Rührei in der Pfanne sieht, macht es schon wahnsinnig Laune. Die Fabe und das Aussehen machen einiges her.
Diese Erwartungen werden allerdings deutlich gebremst, wenn man Biovegans Rührei-Ersatz im Mund hat.
Denn die Konsistenz entspricht viel mehr einem Fladen – auch wenn man diesen vorher gemäß Packungsanweisung sauber zerteilt hat.
Das Mehl und die Stärke bilden eine Textur, die mit der Fluffigkeit eines Rühreis nicht viel zu run haben. Wenn überhaupt könnte man das Produkt noch irgendwie mit Kaiserschmarn assoziieren.
Der Look ist also gut, das Gefühl auf der Zunge eher schwach.
? Textur: 1/5 Punkte
Der Geschmack ist immerhin gar nicht so übel. Zumindest, wenn man auf Knoblauch steht. Denn davon ist definitiv ordentlich dran am veganen Rührei.
Sonst ist leider vom Ei-Geschmack nicht viel zu finden. Mir ist auch nicht vollends klar, warum Kala Namak auf der Zutatenliste nicht zu finden ist.
Bei der Vielzahl der Gewürze wäre weniger mit Sicherheit mehr gewesen. Denn so halte ich zwar ein sehr aromatisches Produkt in den Händen, bei dem von Ei nichts zu spüren ist. Und das war doch eigentlich der Hauptzweck von Biovegans Rührei-Ersatz.
?️ Geschmack: 2/5 Punkte
Wie teuer ist der Rührei-Ersatz von Biovegan im Vergleich mit Eiern?
Ein Sechserpack Bio-Eier kostet derzeit ca. 2,90€ und ein Ei somit knapp 0,50€. Die Packung Rührei-Ersatz von Biovegan kostet 1,95€.
Nun könnte man streiten, ob für diese Menge ein oder zwei Eier benötigt würden. Fest steht: Teuer ist der Rührei-Ersatz so oder so.
Für das, was mir mit diesem veganen Rührei geboten wird, ist der Preis meiner Meinung nach nicht angebracht.
? Preis-Leistungs-Verhältnis: 1,5/5 Punkte
Wie wird der Rührei-Ersatz zubereitet?
Hier noch ein paar Anmerkungen aus der Versuchsküche: Solange das Pulver gut verquirlt ist, kann eigentlich nichts schiefgehen. Meiner Meinung nach ist es nicht unbedingt notwendig, die Masse in mehreren Klecksen in der Pfanne auszubacken.
Was eher zählt ist das gleichmäßige Ver- und später Zerteilen des Fladens. Nur so kommt man zumindest visuell nah an das Original heran.
Wer kann, sollte beim Servieren noch Sojajoghurt oder vegane Creme Fraiche (z.B. Creme Vega) hinzugeben. Damit lässt sich die Überwürzung mitunter etwas abmildern.
Einen Rührtofu kann der Rührei-Ersatz von Biovegan nicht schlagen
Wer Anlagemöglichkeiten für zwei Euro sucht, sollte sich lieber nach anderen Möglichkeiten umsehen. Biovegan versucht mit dem Rührei-Ersatz etwas besser zu machen, das es schon deutlich günstiger gibt: Rührtofu.
Allerdings ist dieser ähnlich unkompliziert herzustellen und in Preis und Menge der Zutaten nur unwesentlich komplizierter: Tofu, Sojajoghurt, Schwefelsalz und Kurkuma.
Dafür gibt’s dann auch ein um Längen besseres Ergebnis.
Die Idee war gut, die Umsetzung hat leider ihre Schwächen
Dass sich schnelle Küchen-Hacks in Pulverform starker Nachfrage erfreuen, weiß man spätestens seit Maggi. Und die Produkte von Greenforce zeigen vorbildlich, wie das funktionieren kann. Die Marktlücke hätte also durchaus bestanden.
Verglichen mit dem, was dann letztendlich auf meinem Teller landete, bleibe ich dann doch lieber bei dem klassischen Rührtofu.
Dafür muss man zwar einige wenige weitere Zutaten vorrätig halten, aber die Konsistenz ist sehr viel näher am echten Rührei.
Der Frühstückskiller war der Rührei-Ersatz von Biovegan somit nicht. Den Weg in meinen Einkaufswagen wird es wohl kein zweites Mal finden.
? Gesamtnote: 1,63/5 Punkte